Zum 2. Oktober 1940 wurde er in die Wehrmacht eingezogen, durchlief die Grundausbildung, und wurde anschließend ins OKH/In 7/VI versetzt, wo er bis Kriegsende im Mai 1945 blieb. Am 3. April 1941 begann seine Arbeit im dortigen Referat 1 „Allgemeine Kryptanalyse“ unter dessen Leiter Friedrich Steinberg und seinem Stellvertreter Hans Pietsch. Sein militärischer Dienstgrad zu dieser Zeit war Funker, also der niedrigste Rang überhaupt. Er blieb nur wenige Wochen im Referat 1 und wurde zum 24. April ins Referat 3 „Französisch“ unter dessen Leiter Ob.Insp. Hans Wolfgang Kühn an den Matthäikirchplatz 4 versetzt. Kurz darauf erkrankte er und wurde in den Zeiten vom 29. Mai bis zum 25. August, vom 25. September bis zum 3. Oktober und vom 5. bis zum 16. November 1941 stationär behandelt. Danach war er offenbar genesen und konnte seinen Dienst wieder aufnehmen.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1942 wurde er Gefreiter und zudem auf die Dienststellung eines Sonderführers (G) berufen. Vermutlich befasste er sich im Verlauf des Jahres 1942 auch mit Untersuchungen zur kryptanalytischen Sicherheit der Enigma-Maschine, die die Wehrmacht nahezu flächendeckend zur Verschlüsselung ihres Nachrichtenverkehrs einsetzte. Am 1. November des Jahres wurde er zum Unteroffizier befördert.
Nach dem Krieg konnte er nicht an die Universität zurückkehren, um sein Studium fortzusetzen. Seine Eltern führten eine Schneiderei, den „Modesalon Welsch“, und nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1946 musste Harry Welsch die Geschäftsführung übernehmen, die er sechzehn Jahre lang bis 1962 innehatte. Ab 1957 gelang es ihm, sein Studium wiederaufzunehmen, diesmal an der FU Berlin. Am 2. Dezember 1969 schloss er es mit dem Diplom in Mathematik ab. Vom 1. April 1970 bis zum 30. April 1971 übte er diesen Beruf beim Bundesaufsichtsamt für Versicherungs- und Bausparwesen (BAV) aus. Am 1. Mai 1971 wechselte er zum Statistischen Bundesamt.[6]
Über seinen weiteren Lebensweg ist nichts öffentlich bekannt.
↑Frode Weierud und Sandy Zabell: German mathematicians and cryptology in WWII. Cryptologia, doi:10.1080/01611194.2019.1600076, S. 63–65.
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Michael van der Meulen: The Road to German Diplomatic Ciphers – 1919 to 1945. In: Cryptologia. Band22, Nr.2, 1998, ISSN0161-1194, S.141, doi:10.1080/0161-119891886858 (englisch).
↑Friedrich L. Bauer: Entzifferte Geheimnisse. Methoden und Maximen der Kryptologie. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin 2000, ISBN 3-540-67931-6, S.398.