Hans Balzer

Balzer (links) im Jahr 1955

Hans Balzer (* 28. Oktober 1891 in Handorf; † 6. Oktober 1960 in Kassel) war ein deutscher Bühnenautor, Schriftsteller und Übersetzer.

Leben

Hans Balzer war der Sohn eines Lehrers und besuchte zunächst die Dorfschule, an der sein Vater unterrichtete. Nach dem Abitur am Realgymnasium Lüneburg studierte er ab 1911 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges Germanistik. Nach Kriegsende war Balzer in verschiedenen Berufen tätig und reiste ab 1924 als Rezitator durch Deutschland, insbesondere mit Werken von Wilhelm Busch. Zu Beginn der 1930er Jahre begann er mit dem Schreiben niederdeutscher Theaterstücke, die teilweise auch für den Hörfunk bearbeitet wurden. Selber schrieb er das Hörspiel Reinke de Voß. Ferner war Balzer Herausgeber verschiedener Lese- und Vortragsbücher, unter anderem aus Werken von Fritz Reuter um dessen Figur Zacharias Bräsig. Balzer lebte später in Leipzig. Das Adressbuch verzeichnete ihn 1943 als Schriftsteller in der Störmthaler Straße 1.

Balzer betätige sich auch als Übersetzter literarischer Werke. Seine Stücke De verflixte Strump und Dat Lock in’n Tuun liefen als hochdeutsche Inszenierungen des Ohnsorg-Theaters im Fernsehen, letztere unter dem Titel Hühner in Nachbars Garten.

Werke

Theaterstücke

Titel Alternativtitel Uraufführung Bühne
Dat Lock in’n Tuun 31. August 1930 Niederdeutsche Bühne Hamburg
Revolutschon gegen de Wiwer De Deern in Büxen; Kruse un Kompanie 30. September 1931 Niederdeutsche Bühne Hamburg
De Dör nah buten 1. Oktober 1932 Niederdeutsche Bühne Hamburg
Bloß een Vittelstünn Sien gefährliche Vittelstünn 20. September 1933 Niederdeutsche Bühne Hamburg
Fleitenpeter 29. November 1936 Niederdeutsche Bühne Hamburg
Klaas Klütenkamp sien Hemd 27. November 1937 Niederdeutsche Bühne Hamburg
De dumme Hans Dumm Hans versöcht sien Glück 30. November 1940 Niederdeutsche Bühne Hamburg
Dat ole Sofa 2. Januar 1949 Staatstheater Oldenburg
De verflixte Strump 1953 Fritz-Reuter-Bühne
Viola 1957 Niederdeutsche Bühne Kiel
Dat Halunkenstück 1958 Niederdeutsche Bühne Bremen
Tippelbröder Neubearbeitung von De Dör nah buten 9. Mai 1959 Ohnsorg-Theater
Unkel Bräsig un de Strategie 17. September 1960 Niederdeutsche Bühne Bremen
Över Krüüz 5. August 1983 Niederdeutsche Bühne „Waterkant“

Theaterstücke ohne Nachweis einer Aufführung

  • 1932: Bumbo mit’n Zauberhoot
  • 1933: Kinnerhannel
  • 1936: Schicksal, ga dinen Gang!
  • 1950: Schicksal, dreih di!
  • 1950: Schenken doot wi uns nix
  • 1951: So’n Kröt von Deern
  • 1954: Spöök
  • 1957: De Moorkönig
  • 1957: De Dullworm oder Wo man böse Fruns fromm maken kann
  • 1960: Vineta
  • 1960: De verflixte Pann
  • 1960: Hier geiht’e hen, dor geiht’e hen

Hörspiele

Übersetzungen

  • Romain Rolland: Pierre et Luce. 1960 als Pierre und Luce im Verlag Rütten & Loening, Berlin

Literatur

  • 1938: Dat plattdütsche Lachen, Ein fröhliches Lese- und Vortragsbuch (Hrsg.), Quickborn-Verlag, Hamburg
  • 1952: Die lachende Muse, Ein Vortrags- und Lesebuch heiterer Dichtung, Deutscher Laienspiel-Verlag, Weinheim/Bergstraße
  • 1960: Daß du die Nase ins Gesicht behältst, Erlebnisse, Reden und Meinungen des Herrn Inspektor Zacharias Bräsig (Hrsg.), Petermänken-Verlag, Schwerin

Filmografie

  • 1976: Hühner in Nachbars Garten
  • 1997: Der verflixte Strumpf

Einzelnachweise