Hamilton [ˌhæməltən] ist eine Großstadt mit mehr als einer halben Million Einwohnern in der Provinz Ontario in Kanada. Sie liegt etwa 70 km südwestlich von Toronto am Westende des 19.011 km² großen Ontariosees.
Die Mohawk-Indianer waren die ersten Einwohner im Gebiet von Hamilton. Heute gibt es südlich von Hamilton in Richtung Brantford (Stadt des Indianerhäuptlings Joseph Brant) das größte kanadische Indianerreservat: Six Nations of the Grand River ‚Die sechs Nationen des großen Flusses‘.
2001: Alle Gemeinden des Hamilton-Wentworth Regionalverbandes wurden zu Hamilton eingemeindet.
Bevölkerung
Der Zensus im Jahr 2021 ergab für die Gemeinde eine Bevölkerung von 569353 Einwohnern[1], nachdem der Zensus im Jahr 2016 für die Gemeinde noch eine Bevölkerung von 536917 Einwohnern ergeben hatte.[2] Die Bevölkerung hat damit im Vergleich zum letzten Zensus im Jahr 2016 etwa im Trend in der Provinz um 5,8 % zugenommen, während der Provinzdurchschnitt bei einer Bevölkerungszunahme von 5,8 % lag. Im letzten Zensuszeitraum von 2011 bis 2016 hatte die Bevölkerung etwas schwächer als der Trend um 3,3 % zugenommen, bei einer durchschnittlichen Bevölkerungszunahme von 4,6 % in der Provinz.
Im Rahmen des „Census 2021“ wurde für die Gemeinde ein Medianalter von 41,8 Jahren ermittelt.[1] Das Medianalter der Provinz lag im selben Zeitraum bei nur 41,6 Jahren. Das örtliche Durchschnittsalter lag bei 41,5 Jahren, bzw. bei 41,8 Jahren in der Provinz. Beim „Census 2016“ wurde für die Gemeinde noch ein Medianalter von 41,5 Jahren ermittelt und für die Provinz von 41,3 Jahren, sowie ein örtliches Durchschnittsalter von 41,3 Jahren, bzw. bei 41,0 Jahren in der Provinz.[2]
Sprache
In der Gemeinde lebt eine große Anzahl von Franko-Ontariern. Bei offiziellen Befragungen gab mehr als 5000 der Einwohner an, Französisch als Muttersprache oder Umgangssprache zu verwenden.[1] Auf Grund dieser Anzahl an französischsprachigen Einwohnern gilt in der Gemeinde der „French Language Services Act“. Obwohl Ontario offiziell nicht zweisprachig ist, sind nach diesem Sprachgesetz die Provinzbehörden verpflichtet, ihre Dienstleistungen in bestimmten Gebieten auch in französischer Sprache anzubieten.
Es gibt auch eine kleine deutschsprachige Gemeinde, mit einer Kirche, dem Germania Club, dem Schweizer Restaurant Züri, dem Restaurant Black Forest Inn und dem europäischen Markt Denningers. Die größte Einwanderungswelle von Deutsch-Kanadiern gab es zwischen 1946 und 1954.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wegen seiner Geschichte als Industriestadt von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wird Hamilton auch Ambitious City, Steel City ‚Stahlstadt‘, The Hammer, Lunchbucket City oder Scumilton genannt. Die zwei größten Stahlwerke sind Stelco (mit Gewerkschaft) und Dofasco (ohne Gewerkschaft). Als bedeutender Stahlproduzent war die Stadt lange Zeit für ihre schlechte Luft berüchtigt, mittlerweile greifen aber Umweltschutzmaßnahmen, auch schlossen zwei Stahlwerke.
Heutzutage arbeiten jedoch mehr Personen in der Medizinindustrie. Auch gibt es viele Arbeitsplätze in Wissenschaft, Regierung, Dienstleistung und Technologie. Die Stadt hat einen eigenen Flughafen, den Flughafen Hamilton, auf dessen Gelände auch das Canadian Warplane Heritage Museum liegt, eine Ausstellung historischer Militärflugzeuge.
Die Alt-Hamiltoner wählen mehrheitlich sozialdemokratische Politiker, die Neueinwohner dagegen eher konservative Politiker, zum Beispiel:
Sam Lawrence, der „Arbeiterbürgermeister“, 1940
Ellen Fairclough, konservativ, erste Frau in einem Bundesministerium, 1957
Lincoln Alexander, gemäßigter Konservativer, als erster Kanadier afrikanischer Abstammung im Parlament (1968), als Erster im Bundesministerium (1979) und als erster Vizegouverneur einer kanadischen Provinz (1985)