Seit Beginn des 18. Jahrhunderts wurden die Friedhöfe vor dem Halleschen Tor angelegt. Das Areal erhielt um 1848 die Bezeichnung Am Halleschen Thore.[2] Nach dem Abriss der Berliner Zollmauer errichtete Heinrich Strack in den Jahren 1876 bis 1879 anstelle des Tores arkadierte Wohn- und Geschäftshäuser und die Belle-Alliance-Brücke als repräsentativen Eingang in die Berliner Innenstadt. Die Anlage war mit vier Figurengruppen geschmückt, die die Fluss-Schifffahrt, den Fischfang, den Fruchthandel und den Gewerbefleiß thematisierten.
Das Hallesche Tor war seit Ende des 19. Jahrhunderts nach dem Potsdamer Platz der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt Berlins. Am 19. November 1905 fuhren die ersten Motor-Omnibusse Berlins auf der Strecke Hallesches Tor – Friedrichstraße – Chausseestraße.
Als bei der Umsetzung des Groß-Berlin-Gesetzes die Namensgebung für den 6. Verwaltungsbezirk problematisch war, nannte man ihn 1920 vorläufig Hallesches Tor, bis im September 1921 die Entscheidung für Kreuzberg fiel.[3]
Stracks Torbauten sind infolge schwerster Kriegsbeschädigung kurz nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen worden. In den 1950er und 1980er Jahren wurden die Brücke restauriert und zwei der Figurengruppen wieder aufgestellt.
Trivia
Die Einzelhandels-Gruppe EDEKA wurde 1898 von 21 Kaufleuten als Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin gegründet.