Es war üblich, Ehebündnisse zwischen regierenden Königshäusern und abgesetzten Dynastien – wie es das Haus Orléans nach seiner Entthronung 1848 war – zu schließen. So sollte Hélène wie bereits ihre Schwester Amélie von Orléans, die den portugiesischen König Karl I. geehelicht hatte, in eine europäische Königsfamilie einheiraten. Hélènes Aspiranten waren 1890 Prinz Albert Viktor (1864–1892), der älteste Sohn des englischen Königs Eduard VII., und der spätere Zar Nikolaus II. von Russland. Hélène weigerte sich allerdings ihren katholischen Glauben aufzugeben und zur anglikanischen oder zur russisch-orthodoxen Kirche zu konvertieren, wodurch beide Heiratspläne scheiterten.[1]
Am 25. Juni 1895 heiratete sie schließlich Herzog Emanuel Philibert von Aosta (1869–1931), dem sie zwei Söhne gebar: Amadeus und Aimone.
Aufgrund gesundheitlicher Probleme reiste Hélène oft nach Afrika und in den fernen Orient. Ihre Faszination für den schwarzen Kontinent gab sie an ihren älteren Sohn Amadeus, dem späteren Vizekönig von Äthiopien, weiter. Von 1911 bis 1921 war er für das italienische Rote Kreuz in Afrika tätig und erhielt mehrere militärische Auszeichnungen. Im Jahr 1947 spendete er der Nationalbibliothek von Neapel die „Sammlung Aosta“, bestehend aus Büchern und außergewöhnlichen afrikanischen Objekten sowie eine Fotosammlung.[2][3]
Nach dem Tod ihres Ehemanns Emanuel 1931 heiratete die Herzogin 1936 Oberst Otto Campini (1872–1951).
Nach ihr sind benannt die Pflanzengattungen AosteaBuscal. & Muschl. aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) und SabaudiaBuscal. & Muschl. aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).[4]
Schriften
Viaggi in Africa: opera illustrata da 487 incisioni, un ritratto in eliotipia e una carta a colori. Treves, Mailand 1913, OCLC255662151 (Information online – Reise in Afrika).