Gustav Angelo Venth war der Sohn des Aachener Porträt- und HistorienmalersAloys Hubert Michael Venth und der Adelheid Beckers. Von 1866 bis 1872 war er Schüler in der Bildhauerwerkstatt von Gottfried Götting. Zwischenzeitlich beteiligte er sich in den Jahren 1870/71 an Modellierübungen an der Technischen Hochschule. Von 1872 bis 1877 übernahm ihn die Bildhauerwerkstatt von Wilhelm Pohl (1841–1908) als Gehilfe. Ab 1877 ließ sich Venth schließlich als selbständiger Bildhauer nieder.
Im Jahr 1886 gehörte Venth zu den Gründern der gewerblichen Schulen in Aachen, die er zusammen mit dem 1902 verstorbenen Direktor Joseph Spennrath aufbaute. Seit 1986 trägt diese Institution den Namen des Architekten Mies van der Rohe, welcher im Jahr 1900 Schüler dieser gewerblichen Tagesschule war. Sowohl hier als auch an der Aachener Zeichen- und Kunstgewerbeschule war Venth als Lehrer tätig.
Darüber hinaus engagierte sich Venth in vielfacher Weise ehrenamtlich und war unter anderem Mitglied des katholischen Bürger- und Wahl-Vereins Constantia, des 1839 gegründeten Männergesangsvereins Concordia,[2] der katholischen Vereinigung Handwerkerwohl und des katholischen Bürgervereins der Pfarre St. Jakob in Aachen.
Gustav Angelo Venth war verheiratet mit Maria Venth, geborene Errens. Er erlitt im Alter von 55 Jahren einen Gehirnschlag und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Westfriedhof II in Aachen.
Werke
1878 blockförmiger, dorischer Grabaltar mit Urnen-Darstellung aus Sandstein für die Grabstätte der Familie Carl Schreiber auf dem Aachener Ostfriedhof[3]
1881 zwei Modelle für den Wettbewerb der Fassadenfiguren des Aachener Rathauses, unausgeführt
Madonna mit Kind, St. Peter (Aachen). Die monumentale Steinskulptur ist ursprgl. auf Untersicht als Portalskulptur gearbeitet. Heute befindet sie sich im inneren Bereich des südlichen Eingangs.[7]
↑Carl Schreiber war 1838 als Tapezierer tätig, gründete mit Hubert Schreiber, seinem älteren Bruder einen Tapeten- und Teppichhandel, den er später alleine als Teppich- und Tapetenhandel am Kapuzinergraben leitete. Ingeborg Schild, Elisabeth Jansen: Der Aachener Ostfriedhof. Mayer, Aachen, 1991. (Ostfriedhof), S. 80, 120, 128, 159, 286.