Guerilla von Araguaia

Die Guerilla von Araguaia war eine brasilianische kommunistische Untergrundbewegung, die 1967 bis 1974 in der Region des Rio Araguaia, wo die Bundesstaaten Goiás, Pará und Maranhão gemeinsame Grenzen haben, operierte. Sie wurde am 25. Dezember 1973 weitgehend durch Einheiten der Brasilianischen Streitkräfte (Forças Armadas do Brasil) zerschlagen, die die Guerilla offiziell als Forças Guerrilheiras do Araguaia (Foguera) bezeichnete. Der größte Anteil der ca. 65 Guerilleros fiel in Gefechten oder verschwanden. Die Leichen wurden nie gefunden.[1] Im März 2012 wurde gegen einen der beteiligten Offiziere Anklage wegen Entführung erhoben.

Konzept und Aktivitäten

Militärpolitisches Konzept

Die Guerilla entstand 1967 aus Mitgliedern der Partido Comunista do Brasil (PCdoB), einer Abspaltung der Partido Comunista Brasileiro (PCB). Die Guerilla war de facto der militärische Flügel der Partei und unterstand auch ihrer Führung. Im Gegensatz zur PCB, die sich am orthodoxen Marxismus der KPdSU orientierte, plädierte die PCdoB für das Konzept des lang andauernden Volkskriegs Mao Tse-tungs. Die Fokustheorie Che Guevaras wurde als voluntaristisch abgelehnt, ebenso das Konzept der Stadtguerilla, wie es von Carlos Marighella oder dem Comando de Libertação Nacional (COLINA) vertreten wurde.

Strategisches Ziel der Guerilla war die Auslösung einer Revolution, die Etablierung einer Herrschaft nach chinesischem Vorbild und der Sturz der seit 1964 herrschenden Militärregierung. Die Guerilla bzw. PCdoB besaß daher auch keine Kontakte nach Kuba und erhielt im Gegensatz zu anderen Untergrundbewegungen in Brasilien von dort aus keine logistische Unterstützung.

Aufbau und soziale Zusammensetzung der Guerilla

Operationsgebiet der Foguera

Die Guerilla wurde ab 1967 im geplanten Operationsgebiet konspirativ aufgebaut; sämtliche Mitglieder trugen daher Tarnnamen, um der Polizei und dem Militär ihre Identifizierung zu erschweren.

Die wichtigsten Führer waren João Amazonas (Cid bzw. Tio Cid, 1912–2002), André Grabois (Zé Carlos, 1946–1973), João Carlos Haas Sobrinho (Dr. Jaco, 1941–1972) und der frühere Boxer und Ingenieur Osvaldo Orlando da Costa (Osvaldão, 1938–1974). Die militärische Leitung der Guerilla oblag der so genannten Militärkommission (Comissão Militar = CM). Obwohl eine Minderheit, nahmen auch einige Frauen an der Bewegung teil, so Áurea Elisa Pereira (Elisa, 1950–1974), Helenira Resende de Sousa Nazareth (Preta bzw. Fátima, 1944–1972) und Walquíria Afonso Costa (Walk, 1945–1974).

Die Mitglieder der Guerilla entstammten nahezu ausschließlich dem urbanen Kleinbürgertum und Mittelstand und wurden daher von den Bewohnern der Region nach der Metropole São Paulo als Paulistas bezeichnet. Zwischen 1967/68 und 1971 gründeten sie in der Region kleine Geschäfte oder Bars oder waren als Mediziner, Fischer, Pflanzer und Transporteure tätig. Durch diese Tätigkeiten sollte Kontakt zur einheimischen Bevölkerung hergestellt und ihr Vertrauen gewonnen werden, um sie später für die Bewegung zu rekrutieren. Die Parteiführung hatte eine zweijährige Vorbereitungszeit kalkuliert, die notwendig schien, um die Grundlagen für eine ländliche Guerilla zu schaffen.

1971/72 umfasste die Bewegung gut 60 Frauen und Männer, die aus allen Regionen Brasiliens stammten. Die Guerilla operierte in drei destacamentos (Port.: Kommandos, Abteilungen). Sowohl Bewaffnung als auch Ausrüstung und Ausbildung waren im Vergleich mit Streitkräften äußerst mangelhaft; auf einen lang andauernden Einsatz im Dschungel waren die Guerilleros in keiner Weise vorbereitet.

Das Operationsgebiet und seine Einwohnerschaft

Das Operationsgebiet bestand größtenteils aus Urwald und wurde im Norden durch die Ortschaft Marabá und im Süden durch die Dörfer São Geraldo do Araguia und Xambioá begrenzt und durch den Rio Araguaia und die Transamazônica geschnitten.

Seinerzeit war die Region kaum besiedelt. Die Bewohner arbeiteten als Kleinbauern, Holzfäller, Edelsteinsammler (Garimpeiro), Fischer und Jäger und waren überwiegend Analphabeten. Es gelang der Guerilla nicht, aus den Einwohnern Personal zu rekrutieren; lediglich gut zwei Dutzend Sympathisanten waren bereit, sie logistisch zu unterstützen oder an der Guerilla selbst teilzunehmen.

Die Operationen der Streitkräfte

Organisation

Sowohl die Aktivitäten der Guerilla als auch der Polizei und der Streitkräfte gelangten seinerzeit nicht an die Öffentlichkeit, da die Militärdiktatur keine Sympathien für die Guerilla erzeugen wollte und über die Pressezensur die Kontrolle über die Printmedien besaß. Bis ca. 2000 galten auch die Militärakten entweder als verschollen oder vernichtet, bis sich herausstellte, dass ein beträchtlicher Teil des militärischen Schriftverkehrs erhalten geblieben war.

Als den Sicherheitsbehörden 1971 die Existenz der Guerilla bekannt wurde, richteten die Streitkräfte eine Operationszone ein, die gut 7000 Quadratkilometer umfasste. Die militärische Führung oblag zeitweise General Olavo Viana Moog; einer der wichtigsten Einsatzleiter war der spätere General Hugo de Abreu. Die Bekämpfung der Guerilla begann 1972 und wurde nach drei größeren Operationen im Januar 1975 abgeschlossen. Dabei bedienten sich die FAB der französischen Counterinsurgency-Taktik des Revolutionären Kriegs, der im Algerienkrieg entwickelt worden war.

Federführend in der Bekämpfung der Guerilla war das Centro de Informações do Exército (CIE = Informationszentrum des Heeres), ein Nachrichtendienst des Heeres, der mit verdeckt arbeitenden Agenten im Operationsgebiet tätig war und dessen Aufgaben darin bestand, Verstecke der Guerilla aufzuspüren und Bewohner der Region als Zuträger und Führer zu gewinnen. Daran beteiligt war auch der Marine-Nachrichtendienst Centro de Informações da Marinha.

Für die direkte Bekämpfung der Guerilla wurden sowohl regionale Polizeieinheiten als auch Spezialeinheiten von Heer und Marine eingesetzt, so das Batalhao de Infanteria de Selva (Dschungel-Infanterie-Bataillon), die Forças Especiais da Brigada de Pára-quedistas (Spezialkräfte der Fallschirmjäger-Brigade) und Einheiten der Marineinfanterie (Fuzileiros da Forca de Fuzileiros da Esquadra = Schützen der Schützenkräfte der Flotte). Zusätzlich wurden diese Einheiten durch die Luftwaffe (Força Aérea Brasileira) unterstützt, die auch Hubschrauber einsetzte.

Die Zerschlagung der Guerilla

Im September 1972 begannen die Streitkräfte gezielt gegen die Guerilla vorzugehen. Allein in diesem Monat fielen acht Guerilleros. In der zweiten Monatshälfte gelang es der Bewegung, einen Posten der Militärpolizei von Pará an der Transamazonica zu überfallen, bei dem sie einige Gewehre, Munition und Bekleidung erbeuteten. Es war der erste, wenn nicht einzige militärische Erfolg der Guerilla.

Ein Jahr später, am 7. Oktober 1973, begannen die Streitkräfte nach umfangreicher nachrichtendienstlicher Vorbereitung die Operation Marajoara. Aufgrund ihrer Recherchen hatte die CIE sehr präzise Angaben über die Stärke und Zusammensetzung der Guerilla gesammelt und schätzte die Zahl der Guerrilleros auf gut 65. Gegen sie wurden weniger als 300 Soldaten eingesetzt, davon waren allein 30 Agenten der CIE. Die Militärpolizeien von Pará und Goiás unterstützten die Operation mit Straßensperren und Wachposten.

Zu diesem Zeitpunkt war die Guerilla bereits materiell stark geschwächt; eine Reihe ihrer Mitglieder besaß nicht einmal mehr Schuhe, auch waren kaum noch Medikamente und Lebensmittel vorhanden. Innerhalb weniger Tage nach Beginn der Operation hatten die Agenten der CIE die Unterstützer der Guerilla identifiziert und „neutralisiert“, d. h. festgenommen oder gezwungen mit den Streitkräften als Spitzel zu kooperieren. Teilweise wurden ihre Häuser niedergebrannt.

Weihnachten 1973 kam es zu letzten Scharmützeln mit den gut 30 überlebenden Guerilleros. Danach hörte die Guerilla als Organisation auf zu existieren. Einzelne Flüchtlinge wurden, wie schon andere Angehörige vorher, später gefasst, gefoltert und ohne Verfahren hingerichtet. Aus Geheimhaltungsgründen wurden die Angehörigen der ermordeten Guerilleros nicht über die Lage der Gräber informiert, sie gelten bis heute als Desaparecidos.

Juristische Aufarbeitung

Aufgrund der Amnestiegesetze, die in Brasilien nach dem Ende der Militärdiktatur 1985 verabschiedet wurden, gab es bis in die Gegenwart keine juristische Möglichkeit, die Exekutionen strafrechtlich zu ahnden. Am 6. März 2001 erklärte allerdings die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte die Fälle für verhandlungsfähig. Nach einem jahrelangen juristischen Tauziehen wurde im März 2012 in Brasilien das erste Strafverfahren gegen einen ehemaligen Offizier der Streitkräfte eingeleitet, den damaligen Hauptmann (capitão) Sebastião Curió, der seinerzeit unter der Legende Dr. Luchini nachrichtendienstlich gegen die Guerilla operierte.

Film

Literatur

  • Pedro Correa Cabral: Xambioá. Guerrilha no Araguia, Rio de Janeiro (Record) 1993.
  • Romualdo Pessoa Campos Filho: Guerrilha do Araguaia. A esquerda en armas, Goiânia (Ed. UFG) 1997. ISBN 85-7274-079-1
  • Luiz Maklouf Carvalho: O coronel rompe o silêncio, Rio de Janeiro (Objetiva) 2004. ISBN 85-7302-606-5
  • Taís Morais/Eumanio Silva: Operação Araguaia. Os arquivos secretos da guerrilha, São Paulo (Geração Editorial) 2005. ISBN 85-7509-119-0
  • Denise Rollemberg: O apoio de Cuba à luta armada no Brasil. O treinamento guerrilheiro, Rio de Janeiro (MAUD) 2001. ISBN 85-7478-032-4
  • Anklage gegen einen Soldaten in Brasilien, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15. März 2012, S. 6.

Einzelnachweise

  1. OAS (engl.)

Read other articles:

Міхал Волович Народився 18 червня 1806(1806-06-18)Поріччя, Пінський повіт, Мінська губернія, Російська імперіяПомер 2 серпня 1833(1833-08-02) (27 років)Гродно, Литовське генерал-губернаторство, Російська імперія·повішенняКраїна БілорусьAlma mater Вільнюський університетУчасник Листопадов...

 

Існує декілька осіб з таким іменем та прізвищем. Ця сторінка значень містить посилання на статті про кожну з них.Якщо ви потрапили сюди за внутрішнім посиланням, будь ласка, поверніться та виправте його так, щоб воно вказувало безпосередньо на потрібну статтю.@ пошук посил

 

Artikel ini bukan mengenai Gizmodo Media Group, di mana Gizmodo adalah situs web andalannya, atau Gizmondo, konsol game genggam. GizmodoJenis situsDesain, teknologi, sains, fiksi ilmiah, blogBahasaInggris, Prancis, Belanda, Italia, Jerman, Spanyol, Jepang, Polandia, PortugisNegara asalAmerika SerikatPemilikG/O MediaPenciptaPeter RojasPenyuntingDavid M. Ewalt[1]Situs webgizmodo.comKomersialYaDaftar akunOpsionalDiluncurkan1 Juli 2002; 21 tahun lalu (2002-07-01)[2]StatusAkti...

Eastern Catholic archeparchy in Syria Archeparchy of Aleppo (Melkite Greek)Archidioecesis Aleppensis o Beroeensis Graecorum MelkitarumCathedral of the Virgin Mary, AleppoLocationCountrySyriaStatisticsPopulation- Catholics(as of 2012)18,000Parishes12InformationDenominationMelkite Greek Catholic ChurchRiteByzantine RiteEstablished1724CathedralCathedral the Virgin Mary, AleppoCurrent leadershipPopeFrancisPatriarchYoussef AbsiArcheparchGeorges MasriBishops emeritusJean-Clément Jeanbart Melk...

 

ThysanuraRentang fosil: Late Carboniferous–Recent PreЄ Є O S D C P T J K Pg N [1] Seekor gegat, Lepisma saccharina Klasifikasi ilmiah Kerajaan: Animalia Filum: Arthropoda Kelas: Insecta Subkelas: Apterygota Ordo: ThysanuraLatreille, 1796 Familia Lepismatidae Nicoletiidae Lepidotrichidae Maindroniidae Protrinemuridae Thysanura adalah nama sekarang usang dari ordo dari kelas Insecta. Nama saat ini Zygentoma dan meliputi gegat atau fishmoths, dan firebrats. Anggota ordo yang dikenal ...

 

1991 Armenian independence referendum 21 September 1991 Do you agree that the Republic of Armenia should be an independent democratic state outside of the USSR?Results Choice Votes % Yes 2,042,627 99.51% No 10,002 0.49% Valid votes 2,052,629 99.80% Invalid or blank votes 4,129 0.20% Total votes 2,056,758 100.00% Registered voters/turnout 2,163,967 95.05% Politics of Armenia CIS Member State, CoE Member State Constitution Constitutional court President: Hrayr Tovmasyan Human rights Head of sta...

  لمعانٍ أخرى، طالع ديفيد لويس (توضيح). ديفيد لويس (بالإنجليزية: David R. Lewis)‏    معلومات شخصية الميلاد 6 أبريل 1942 (81 سنة)  فرنسا  مواطنة المملكة المتحدة  الحياة العملية المدرسة الأم جامعة ساسكسجامعة وستمنستر  المهنة عالم نفس،  وكاتب،  وصحفي،  ومصور ...

 

مارسيو ميراندا فريتاس روتشا دا سيلفا   معلومات شخصية الميلاد 20 مارس 1981 (العمر 42 سنة)كامبينيس الطول 1.72 م (5 قدم 7 1⁄2 بوصة) مركز اللعب لاعب وسط  الجنسية البرازيل  معلومات النادي النادي الحالي ريد بل براغانتينو (مساعد) مسيرة الشباب سنوات فريق 1996–1999 باوليستا ...

 

Indian Tamil-language television channel Television channel Star VijayTypeTelevision channelCountryIndiaBroadcast areaIndiaNetworkDisney StarHeadquartersChennai, Tamil Nadu, IndiaProgrammingLanguage(s)TamilPicture format1080i HDTV(downscaled to 16:9 576i for the SDTV feed)OwnershipOwnerDisney IndiaKey peopleKrishnan Kutty(EVP & Channel Head)Balachandran Rathinavel(Business Head)Pradeep Milroy Peter(Programming Head)Sister channelsDisney Star ChannelsHistoryLaunched24 November 1994...

Hammer KircheHamburg U-Bahn stationGeneral informationLocationHammer Steindamm 20535 Hamburg, GermanyCoordinates53°33′20″N 10°03′18″E / 53.55556°N 10.05500°E / 53.55556; 10.05500Operated byHamburger Hochbahn AGLine(s) Platforms1 island platformTracks2ConnectionsBusConstructionStructure typeUndergroundAccessibleYesOther informationStation codeHHA: HK[1]Fare zoneHVV: A/105 and 106[2]HistoryOpened2 January 1967[1]Services Preceding stat...

 

2021 film by Kirk DeMicco VivoRelease posterDirected byKirk DeMiccoScreenplay by Kirk DeMicco Quiara Alegría Hudes[1] Story by Peter Barsocchini Quiara Alegría Hudes Produced by Lisa Stewart Michelle L.M. Wong Rich Moore Starring Lin-Manuel Miranda Ynairaly Simo Zoe Saldaña Juan de Marcos Brian Tyree Henry Gloria Estefan CinematographyYong Duk JhunEdited byErika DapkewiczMusic byAlex LacamoireProductioncompanies Columbia Pictures Sony Pictures Animation One Cool Films Laurence Mark...

 

Людвиг фон Берталанфінім. Ludwig von Bertalanffy Ім'я при народженні нім. Karl Ludwig von BertalanffyНародився 19 вересня 1901(1901-09-19)Відень, Австро-УгорщинаПомер 12 червня 1972(1972-06-12) (70 років)Нью-Йорк, СШАКраїна  Канада АвстріяДіяльність біолог, викладач університету, філософ, фізіологAlma...

The Bulgarian cosmonaut program refers to human spaceflight efforts by the People's Republic of Bulgaria. The idea of a Bulgarian crewed space mission predated the launch of Sputnik 1, the first artificial satellite. An informal proposal for the Soviet Union to send a Bulgarian cosmonaut in space was issued in 1964, but it was not seriously considered by the Soviets. Official space cooperation began in 1966 with the establishment of the Interkosmos programme which allowed Communist Bloc count...

 

Canadian short line railway For the original defunct railway, see Hudson Bay Railway (1910). Hudson Bay RailwayHBRY in black and KR in greyOverviewHeadquartersThe Pas, ManitobaReporting markHBRYLocalenorthern ManitobaDates of operation1997–TechnicalTrack gauge4 ft 8+1⁄2 in (1,435 mm) standard gaugeLength1,300 kilometres (810 mi)OtherWebsiteHudson Bay Railway vteHudson Bay Railway Legend km 820 Churchill Tidal Goose Creek Digges Bylot Lamprey Chesnaye ...

 

German oceanographer & climatologist (b.1960) Stefan RahmstorfRahmstorf in 2013Born (1960-02-22) 22 February 1960 (age 63)Karlsruhe, GermanyNationalityGermanAlma mater Bangor University Victoria University of Wellington Scientific careerFieldsOceanographyInstitutionsPotsdam UniversityThesisAn oceanic mixing model : application to global climate and to the New Zealand West Coast (1990) Stefan Rahmstorf (born 22 February 1960) is a German oceanographer and climatologist....

City of HoustonProportion1:2 (official)17:30 (usage)Adopted1915DesignA blue field with the Seal of Houston in the center of a 5-pointed star in the middle of the flagDesigned byW. A. Wheeldon The flag of Houston is the official flag of the city of Houston. It consists of a large white five-pointed star on a blue background with the city's seal set within the star. The flag was adopted in 1915. In 1915, Mayor Ben Campbell decided Houston should have its own flag and organized a contest to...

 

Pangeran George dari Yunani dan Denmark (bahasa Yunani: Γεώργιος; 24 Juni 1869 – 25 November 1957) adalah putra kedua dari George I dari Yunani dan Olga Konstantinovna dari Rusia, diingat karena pernah menyelamatkan nyawa sepupunya, Kaisar Rusia, Nikolas II pada tahun 1891 selama kunjungan mereka bersama ke Jepang. Dia melayani sebagai komisioner tinggi dari Negara Kreta selama transisi menuju kemerdekaan dari pemerintahan Ottoman dan penggabungan dengan Yunani.[1] Pangeran ...

 

33rd Brigade33rd Infantry Brigade33rd Independent Infantry Brigade (Guards)Formation badge of the brigade, utilisiing the 'Blue, Red, Blue' of the Guards DivisionActive1914–19191941–1943Country United KingdomBranch British ArmyTypeInfantry formationSizeBrigadePart of11th (Northern) DivisionLondon DistrictEngagements First World War Military unit The 33rd Infantry Brigade was an infantry brigade of the British Army that saw active service in the First World War and home serv...

Russian weightlifter For other people named Aleksei Petrov, see Aleksei Petrov (disambiguation). Not to be confused with Olexiy Petrov. Aleksey PetrovPetrov in 2013Personal informationFull nameAleksei Aleksandrovich PetrovNationalityRussianBorn (1974-09-08) 8 September 1974 (age 49)Volgograd, Soviet UnionHeight1.70 m (5 ft 7 in) (2003)Weight94 kg (207 lb) (2003)SportCountryRussiaSportOlympic weightliftingEvent(s)91 kg 94 kgClubKuntsevo MoscowTurned pro1994Re...

 

Ministry of Industry, Mine and TradeVezārate Sannat, Madan va TejāratAgency overviewFormed3 August 2011; 12 years ago (2011-08-03)Preceding agenciesMinistry of Industries and MinesMinistry of CommerceJurisdictionGovernment of the Islamic Republic of IranEmployees45,040 (2019)[1]Agency executiveAbbas Aliabadi[2] Politics of Iran Government of Islamic Republic of Iran Leadership Supreme Leader Ali Khamenei Guardianship of the Islamic Jurist Assembly of Expert...

 

Strategi Solo vs Squad di Free Fire: Cara Menang Mudah!