Die Hütte befindet sich auf der Südseite des Wilden Kaisers auf einem grasigen Absatz hoch über Ellmau und Going mit guter Aussicht, die an klaren Tagen bis zum Großvenediger reicht. Überragt wird der stark frequentierte Stützpunkt von der Ellmauer Halt, dem mit 2344 m höchsten Gipfel im Kaisergebirge. An schönen Sommertagen ist die Gruttenhütte ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer sowie ein bedeutender Ausgangspunkt für Bergsteiger und Kletterer, die von hier aus zahlreiche alpine Touren auf die Gipfel des Wilden Kaisers unternehmen können.
Geschichte
Von der Sektion Turner-Alpen-Kränzchen und Carl Babenstuber wurde 1899 die Gruttenhütte am heutigen Standort erbaut und am 14. Juli 1900 feierlich eröffnet. Bald darauf wurden eine Glasveranda, ein Waschhaus und ein Mulistall errichtet. 1922 wurde ein separates Schlafhaus, das Josef-Dorn-Haus gebaut und 1925 schuf der damalige Hüttenwirt Hans Eisenmann eine Steiganlage durchs Wilde Gschloß, den heutigen Jubiläumssteig.[1] 1938 erfolgt ein weiterer An-, Um- und Ausbau, außerdem entstand ein weiteres Schlafhaus, das Emil-Kempfle-Haus. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Gruttenhütte beschlagnahmt und blieb geschlossen, bis 1951 nach der Grenzöffnung ein starker Andrang nach Tirol entstand. Darauf folgten in den 1960er Jahren wieder große Um- und Ausbaumaßnahmen. Auch nach einer neuen Quellfassung wurde die Ergiebigkeit kaum größer, und kurz vor dem 100. Geburtstag wurde ein aufwändiger Abwasserkanal fertiggestellt. Dieser sichert nicht nur die Wasserent- und -versorgung, sondern auch die Versorgung der Hütte mit Elektrizität und Telefon. 2002 wurden die Sanitäranlagen modernisiert und eine Holzterrasse wurde errichtet.
Hüttenneubau 2017
Die Hütte wurde in der Saison 2017 grundlegend umgebaut und modernisiert. Seitdem hat die Hütte eine Kapazität von 103 Übernachtungsplätzen. Im Rahmen der Modernisierung sind neue Sanitäranlagen, Duschen für die Gäste, kleinere Übernachtungseinheiten, Trockenraum und Seminarraum realisiert worden. Das Hauptgebäude hat einen Zubau und neue Terrassen erhalten, die beiden alten Nebenhäuser wurden komplett zurückgebaut.
Hans-Berger-Haus bzw. Anton-Karg-Haus über Rote-Rinn-Scharte und Scharlinger Boden, schwierig, Gehzeit: 4 Stunden
Stripsenjochhaus (1577 m) über Jubiläumssteig (Helm und Handschuhe erforderlich, Trittsicherheit nötig), Ellmauer Tor und Steinerne Rinne, schwierig, Gehzeit: 3½ Stunden