Der Orden vom Heiligen Geist kannte vier commandeurs-officiers: chancelier et garde des sceaux (Kanzler und Siegelbewahrer), prévôt et maître des cérémonies (Propst und Zeremonienmeister), grand trésorier (Großschatzmeister) und greffier (Schreiber). Deren Inhaber waren gleichzeitig auch Grand officiers (Großoffiziere) des Ordre de Saint-Michel.[1] Dies waren jedoch Ämter und keine Ordensstufen im heutigen Sinne (→ Offizier (Ordenskunde)).
Nach diesem Vorbild wurden in anderen Orden ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Klasse der Komture geteilt, die höhere erhielt einen Bruststern (daher auch Bezeichnungen wie Komtur mit Stern, in deutschen KlassenordenRitter II. Klasse mit Stern). Nach dem Vorbild der Ehrenlegion wurden diese neu geschaffenen Klassen zusammenfassend als Großoffizier bezeichnet.[3]
In den meisten Orden tragen Großoffiziere das Komturkreuz an einem Band um den Hals, wobei das Insigne in der Mitte der Brust hängt. Die Großoffiziere der Ehrenlegion tragen dagegen das Offizierskreuz an der linken Brust. Zur Dekoration gehört immer ein Bruststern, ähnlich oder identisch mit dem zum Großkreuz.
In Dekoration und Stellung ähnelt der Großoffizier dem Ritter II. Klasse der bereits im 18. Jahrhundert gestifteten, vierstufigen russischen Orden des Heiligen Georg und des Heiligen Wladimir. Rittern I. und II. Klasse wurden Großkreuz und Bruststern verliehen, Erstere trugen das Großkreuz an einer Schärpe, Letztere um den Hals.[4][5]
Literatur
Gerd Scharfenberg, Günter Thiede: Lexikon der Ordenskunde. Battenberg Verlag, Regenstauf 2010, ISBN 978-3-86646-051-5, S.200–201.
↑Adolf Maximilian Ferdinand Gritzner: Handbuch der Ritter- und Verdienstorden aller Kulturstaaten der Welt innerhalb des 19. Jahrhunderts. Leipzig : Weber, 1893, S.VII (archive.org [abgerufen am 3. Juni 2022]).