Der Große Preis der Schweiz 1982 (offiziell XVI. Grosser Preis der Schweiz) fand am 29. August im Stade Automobile de Dijon-Prenois in der Nähe von Dijon (Frankreich) statt und war das 14. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1982.
Da infolge des schweren Unfalls beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1955 in der Schweiz ein Verbot für Rundstreckenrennen erlassen wurde, welches mit Ausnahme für Elektroautos bis heute (Stand: 2024) besteht, hatte seit 1954 kein Formel-1-Rennen mehr in der Schweiz stattgefunden. 1982 umging man dieses Verbot, indem man den Großen Preis der Schweiz in Dijon, und somit auf französischem Staatsgebiet durchführte. Bereits 1975 hatte man diese Vorgehensweise gewählt, um ein nicht zur Weltmeisterschaft zählendes Rennen auszurichten, was jedoch keine Wiederholung fand.
In der Fahrerwertung führte weiterhin der verletze Didier Pironi. Ferrari trat erneut nur mit einem Fahrer in Person von Patrick Tambay an und besetzte das zweite Cockpit von Pironi nicht.
Zum neunten Mal in der laufenden Saison qualifizierte sich mit Alain Prost ein Renault-Pilot für die Pole-Position. Zusammen mit seinem Teamkollegen René Arnoux bildete er die erste Startreihe vor Riccardo Patrese und Niki Lauda. Hinter Andrea de Cesaris und dem amtierenden Weltmeister Nelson Piquet folgten die beiden Williams-Piloten Derek Daly und Keke Rosberg.[1]
Wegen gesundheitlicher Probleme verzichtete Ferrari-Pilot Tambay auf die Teilnahme am Rennen.
Obwohl die Brabham-Piloten aufgrund der neuen Boxenstopp-Strategie des Teams als Favoriten eingeschätzt wurden, dominierten zunächst die Renault-Fahrer, wobei Prost in der zweiten Runde die Führung von Arnoux übernahm. An Lauda und Patrese vorbei gelangte Piquet bis zur vierten Runde auf den dritten Rang nach vorn, gefolgt von Rosberg.
In der elften Runde erreichte Piquet den zweiten Rang, den er behielt, bis er in Runde 40 die Box ansteuerte, um gemäß der von vornherein festgelegten Strategie nachzutanken, was zur damaligen Zeit eine Innovation war. Er kehrte als Fünfter auf die Strecke zurück. Als Arnoux in der 74. Runde zunächst langsamer wurde und schließlich ausschied, gelangte er auf den vierten Rang. Rosberg profitierte ebenfalls von Arnoux’ Ausfall, indem er fortan auf dem zweiten Rang liegend auf den führenden Prost aufholen konnte. In der vorletzten Runde übernahm er die Führung von diesem.
Da die Veranstalter vergaßen, am Ende des Rennens die Zielflagge zu schwenken, fuhr Rosberg sicherheitshalber eine weitere Runde, bevor er seinen ersten Grand-Prix-Sieg feiern konnte, der ihm zudem die Führung in der Weltmeisterschaft einbrachte. Prost wurde Zweiter vor Lauda, Piquet und Patrese. Elio de Angelis erhielt als Sechster den letzten WM-Punkt des Tages.[2]
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). In der Fahrerwertung wurden die besten elf Resultate, in der Konstrukteurswertung alle Resultate gewertet.
1934 | 1935 | 1936 | 1937 | 1938 | 1939 | — | 1947 | 1948 | 1949 | 1950 | 1951 | 1952 | 1953 | 1954 | — | 1975 | — | 1982
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