Gates studierte am Colby College in Waterville, Maine Zoologie und graduierte dort 1919 zum Bachelor of Arts. Anschließend studierte er an der Harvard University, wo er 1920 zum M.Sc. graduierte. Im folgenden Jahr ging er nach Rangun in Birma, um am Judson College, einem Vorläufer der heutigen Universität von Yangon, als Lecturer Zoologie zu unterrichten. 1922 wurde er zum Leiter des Instituts für Biologie ernannt, er behielt dieses Amt bis 1942. Anfang der 1930er Jahre nutzte er einige Semester für ein Doktorandenstudium in Harvard, und promovierte 1934 zum Ph.D. Während dieser Zeit besuchte er zahlreiche Museen und Fachkollegen in der ganzen Welt.[1]
Gates war verheiratet und hatte zwei Töchter. Die Töchter befanden sich beim Beginn des Pazifikkriegs zur Schulausbildung in den Vereinigten Staaten. Während der japanischen Invasion Ranguns konnten nur Frauen und Kinder auf Schiffen evakuiert werden, die Männer mussten einen mehrwöchigen Fußmarsch nach Indien absolvieren. Am ersten Abend des Marschs wurden die Flüchtlinge von der Kuppe eines Hügels aus Zeugen, wie eines der beiden Flüchtlingsschiffe von den Japanern versenkt wurde. Gates erfuhr erst nach Wochen in Indien, dass seine Ehefrau überlebt hatte. Nach Ende des Kriegs war eine Rückkehr nach Birma nicht möglich, seine Sammlung, seine Bibliothek und sein Labor waren zerstört.[1]
Gates Interesse an der Zoologie der Wenigborster begann 1921 mit seiner Lehrtätigkeit in Rangung. Die Lehrbücher waren auf die westliche Welt ausgerichtet, und die beschriebene Art der Regenwürmer war der Gemeine Regenwurm. Gates’ gemeinsam mit seinen Studenten durchgeführte Untersuchung der Unterschiede zu den Arten Burmas war der Beginn einer mehr als ein sechs Jahrzehnte währenden wissenschaftlichen Laufbahn. Neben der Taxonomie der Wenigborster Burmas befasste Gates sich mit ihrer Physiologie, Regeneration, Morphologie und Biogeografie. Seine mehr als 200 wissenschaftlichen Publikationen enthalten zahlreiche Erstbeschreibungen. Unter seinen Arbeiten ragt eine 1972 erschienene Monografie über die Regenwürmer Burmas heraus. Ein weiteres Hauptwerk über die Regeneration der Regenwürmer konnte Gates nicht mehr veröffentlichen.[1]
Some new earthworms from Rangoon, Burma. In: Annals and Magazine of Natural History 1925, Serie 9, Band 15, Nr. 86, S. 316–328, doi:10.1080/00222932508633212.
On Burmese earthworms of the Megascolecid subfamily Octochaetinae. In: Annals and Magazine of Natural History 1958, Serie 13, Band 1, Nr. 9, S. 609–624, doi:10.1080/00222935808650990.
Burmese Earthworms: An Introduction to the Systematics and Biology of Megadrile Oligochaetes with Special Reference to Southeast Asia. In: Transactions of the American Philosophical Society 1972, Band 62, Nr. 7, S. 1–326, doi:10.2307/1006214.
Farewell to North American megadriles. In: Megadrilogica 1982, Band 4, Nr. 1–2, S. 12–77, ISSN0380-9633.
Einzelnachweise
↑ abcdJohn Warren Reynolds: Species distribution maps for Gates’ Burmese Earthworms and current nomenclatural usage. In: Megadrilogica 2009, Band 13, Nr. 6, S. 53–83, ISSN0380-9633.