Godramstein liegt nordwestlich der Landauer Kernstadt am Haardtrand. Die in West-Ost-Richtung verlaufende Queich streift den südlichen Siedlungsrand. Zu Godramstein gehört außerdem eine Waldexklave im Pfälzerwald, die seit 1972 zum Landauer Stadtwald gehört. Diese wird vom Eußerbach sowie dem Dörenbach, der von rechts in ersteren mündet, durchflossen. innerhalb der Waldexklave erheben sich der 545,3 Meter hohe Armbrunnenkopf und die Westflanke des 518,2 Meter hohen Meisenhorn.
Geschichte
Im März 2022 wurden östlich des Ortes bei Bauarbeiten an der B10 Überreste eines spätantikenrömischen Kastells gefunden.[2][3] Die „Godramsteiner Aren“ (= Altäre, Göttersteine), deuten auf einen Bestand des Ortes schon zur Römerzeit hin. Vermutungen lassen sogar auf eine Besiedlung im Bronzezeitalter durch die Kelten schließen. Der Name lässt sich entweder von „Godemar“, einem fränkischen Einwanderer, herleiten oder aus dem Fund von sieben Gottheiten auf einem Stein und einer Tafel mit sechs Götterfiguren („Götter am Stein“).
Die erste schriftliche Erwähnung Godramsteins erfolgte anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch im Jahr 766 als „Godmarstaine“ in einer Urkunde des Lorscher Codex.[4]
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Godramstein in den Kanton Annweiler eingegliedert und unterstand der Mairie Siebeldingen. 1815 hatte die Gemeinde insgesamt 1281 Einwohner. Im selben Jahr wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort, wie die gesamte Pfalz, in das Königreich Bayern. 1817 wechselte die Gemeinde in den Kanton Landau. Von 1818 bis 1862 gehörte Godramstein dem Landkommissariat Landau an; aus diesem ging anschließend das Bezirksamt Landau hervor.
Für den Stadtteil Godramstein wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören 15 Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[7]
Thomas Flocken (SPD) wurde am 29. August 2024 Ortsvorsteher von Godramstein.[11] Bei der Stichwahl am 23. Juni 2024 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 54,0 % gegen seinen Amtsvorgänger durchgesetzt,[12] nachdem bei der Direktwahl am 9. Juni keiner der ursprünglich drei Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreichte.[13]
Flockens Vorgänger Michael Schreiner (CDU) hatte das Amt 2014 von Wolfgang Kern (CDU) übernommen.[14]
Im Bereich von Godramstein befand sich einst eine gleichnamige Burg.
Umweltschutz
In den Auen Godramsteins gibt es an einigen Stellen den in Deutschland geschützten Stein- oder Bachkrebs (Austropotamobius torrentium), der in der nationalen Roten Liste als vom Aussterben bedroht (Kat. 2) beurteilt wird.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Im Zuge der Haingeraide war Godramstein an der sogenannten ersten Haingeraide beteiligt, die in der frühen Neuzeit aufgelöst und die teilweise der damals selbständigen Gemeinde unterstellt wurde.
Das heute Dorfgemeinschaftshaus, die Kinck'sche Mühle ist eine im Anfang des 19. Jahrhunderts erbaute und nach diesem benannte Mühle von Matthäus Kinck. Der Mühlbetrieb wurde 1960 eingestellt. Heute dient die ehemalige Mühle als Dorfgemeinschaftshaus und wurde dafür auch mehrfach saniert um die alten Elemente der Mühle zu erhalten.[15]
Von 1963 bis 1973 war außerdem das Unternehmen Joola, das Tischtennis-Artikel herstellt, in Godramstein ansässig.
↑Erhard Nietzschmann: Die Freien auf dem Lande. Ehemalige deutsche Reichsdörfer und ihre Wappen. Melchior, Wolfenbüttel 2013, ISBN 978-3-944289-16-8, S. 37.