Im Anschluss an sein Studium begann Kohls eine fast 40 Jahre währende Tätigkeit an den Rocky Mountain Laboratories. Während der Great Depression der 1930er Jahre kehrte Kohls an die Universität zurück und erhielt 1937 sein Masterdiplom. Anlass für die Wiederaufnahme des Studiums war Kohls Besorgnis, er könne wie einige Kollegen aufgrund der Wirtschaftskrise in unbezahlten Urlaub geschickt werden.[3]
Während des Zweiten Weltkriegs diente Kohls zunächst als Ausbilder am Walter Reed Army Medical Center. Im September 1943 ging er als Mitglied der neugegründeten U.S.A. Typhus Commission nach Neuguinea. Kohls Forschungen in Neuguinea konzentrierten sich auf die Entwicklung und den Test von Repellents zur Abwehr von trombidiformenMilben, die an Menschen parasitieren und dabei den Erreger des Tsutsugamushi-Fiebers übertragen. Kohls konnte mit seinem Team Wirkstoffe zum Imprägnieren von Kleidung entwickeln, die die Infektionsrate unter den amerikanischen Soldaten des pazifischen Kriegsschauplatzes deutlich senkten. Im weiteren Verlauf des Pazifikkriegs ging Kohls als stellvertretender Kommandeur der Typhuseinheit nach Burma. Er beendete seinen Militärdienst als Lieutenant Colonel und kehrte 1946 an die Rocky Mountain Laboratories zurück.[3][4]
Als Parasitologe befasste sich Kohls vorrangig mit Zecken und Flöhen und den von ihnen als Vektoren übertragenen Krankheitserregern. Schon im Jahr seiner Rückkehr aus dem Militärdienst an die Rocky Mountain Laboratories übernahm Kohls von dem in den Ruhestand verabschiedeten Robert A. Cooley die Aufgabe des Kurators der Zeckensammlung. Die Sammlung nahm unter Kohls einen bedeutenden Aufschwung und entwickelte sich als United States National Tick Collection zur weltweit größten und bedeutendsten Sammlung von Zecken. Seit 1949 war Kohls als Wissenschaftler Mitglied des Public Health Service Commissioned Corps.[3]
Kohls veröffentlichte zwischen 1928 und 1973 mehr als 180 wissenschaftliche Publikationen, darunter eine Vielzahl von Erstbeschreibungen von Parasiten. Er war einer der weltweit führenden Experten für die Taxonomie der Zecken und für die von Zecken übertragenen Zoonosen. Kohls arbeitete an Projekten zur Bekämpfung von Krankheiten wie Tularämie, Tsutsugamushi-Fieber, Rocky-Mountain-Fleckfieber und Colorado-Zeckenfieber.[3]
Die University of Maryland verlieh Kohls im Jahr 1966 die Ehrendoktorwürde. Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Dienst wurde er 1969 mit der Meritorious Service Medal der Vereinigten Staaten ausgezeichnet.[3]
Dedikationsnamen
Entomologen und Arachnologen benannten mehr als ein Dutzend Arten von Zecken, Spinnen und Insekten nach Glen Milton Kohls. 1950 wurde von seinem Kollegen Robert Traub die Gattung Kohlsia beschrieben. Kohlsia ist eine Gattung nord- und mittelamerikanischer Flöhe, die vorwiegend auf Ratten und anderen kleinen Säugetieren parasitieren.[5]
Veröffentlichungen (Auswahl)
mit Robert A. Cooley: Egg laying of Ixodiphagus caucurtei du Buysson in larval ticks. In: Science 1928, Band 67, Nr. 1748, S. 656, doi:10.1126/science.67.1748.656.
mit Robert A. Cooley: The genus Ixodes in North America. Bulletin of National Institute of Health Sciences No. 184. Government Printing Office, Washington, D.C. 1945, OCLC8576959.
Eight new species of Ixodes from Central and South America (Acarina: Ixodidae). In: Journal of Parasitology 1956, Band 42, Nr. 6, S. 636–649, doi:10.2307/3274884.