Einer der bekanntesten Vertreter der Familie war Florian Geyer (* um 1490; † 1525). Er unterstützte die aufständischen Bauern während des Bauernkrieges finanziell und militärisch.
Sebastian Geyer war im 15. Jahrhundert bischöflich-würzburger Rat und Amtmann. Einer seiner Nachkommen, Heinrich Wolfgang Geyer von Giebelstadt, Herr auf Giebelstadt, Goldbach, Reinsbronn[1] und Neukirchen, wurde am 14. Mai 1685 in den Reichsgrafenstand erhoben. Lange hatte sich die Fränkische Reichsritterschaft am kaiserlichen Hof gegen die Aufnahme gewehrt und versucht, dagegen Einspruch zu erheben, aber 1689 wurde der Reichsgrafenstand bestätigt. 1693 erfolgte auf dem Kreistag zu Nürnberg seine Aufnahme mit Sitz und Stimme in das Fränkische Reichsgrafenkollegium. Mit seinem Tod am 24. August 1708 erlosch das Geschlecht im Mannesstamm. Erbe der Reichsgrafschaft mit Giebelstadt, Ingolstadt (heute Ortsteil von Giebelstadt), Reinsbronn, Goldbach und seiner Allodialgüter, wurde der preußische König Friedrich I.
Die Herren Geyer von Giebelstadt waren bereits vor 1550 bis Anfang des 18. Jahrhunderts Mitglied der Reichsritterschaft im Ritterkanton Odenwald[3] des fränkischen Ritterkreises. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts waren sie auch im Ritterkanton Altmühl immatrikuliert.
Das gemehrte gräfliche Wappen aus dem Diplom von 1685 ist geviert. Eins und vier in Rot, ein aus dem linken Feldrand hervorgehender Arm in silbernem Harnisch, ein Schwert haltend. zwei und drei in Silber an einer goldenen Lanze, eine aufrecht stehende, rechtswehende und mit einer goldenen Sonne bezeichnete rote Fahne. Als Mittelschild das Stammwappen.
Der Bock bzw. Widder aus dem Stammwappen der Familie Geyer von Giebelstadt erscheint noch heute in einigen bayerischen und schwäbischen Ortswappen.
Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1.
↑Cord Ulrichs: Vom Lehnshof zur Reichsritterschaft – Strukturen des fränkischen Niederadels am Übergang vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit (Liste des Kantons Odenwald von 1550, StAL B 583 Bü 191.). Franz Steiner Verlag Stuttgart, Stuttgart 1997, ISBN 3-515-07109-1, S.214/215.