Die Familie von Gert Loschütz übersiedelte 1957 von der DDR in die Bundesrepublik Deutschland. In Dillenburg (Hessen) besuchte er das Humanistische Gymnasium. 1965 reiste er als Schiffsjunge nach Archangelsk. Nach dem Abitur, 1966, zog er nach Berlin und studierte an der FreienUniversität Geschichte, Soziologie und Publizistik, daneben arbeitete er in der Literarischen Dependance des Hermann Luchterhand Verlags. 1968 wurde Loschütz zur Tagung der Gruppe 47 auf Schloss Dobříš (CSSR) eingeladen, die wegen des Einmarschs der sowjetischen Truppen nicht stattfinden konnte. Seit 1971 ist er freier Schriftsteller. Anfang der 70er Jahre lebte er mit Elfriede Jelinek zusammen. 1977 zog er nach Frankfurt am Main. Er war Gastdramaturg am Schauspiel Frankfurt.[1] 2000 kehrte er nach Berlin zurück und lebt dort mit seiner Familie.
Gert Loschütz ist Verfasser von Prosawerken, Lyrik, Theaterstücken, Hörspielen und Fernsehspielen. Sein Roman Dunkle Gesellschaft wurde auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2005 gewählt.
Von Buch zu Buch – Günter Grass in der Kritik. Eine Dokumentation. Neuwied u. a. 1968.
Das Einhorn sagt zum Zweihorn. 42 Schriftsteller schreiben für Kinder. Köln 1974.
War da was? Theaterarbeit und Mitbestimmung am Schauspiel Frankfurt 1972–1980. Frankfurt am Main 1980.
Von deutscher Art. Was in den Köpfen derer steckte, die sich einen Führer wünschten. Ein Familienalbum vom Dachboden. Darmstadt u. a. 1982.
Übersetzungen
Étienne Delessert: Dann fiel der Maus ein Stein auf den Kopf, so fing sie an die Welt zu entdecken. Köln 1973.
Leo Lionni: Theodor oder Der sprechende Pilz. Köln 1973.
Wie ich zuhaus einmarschiert bin. Kubanische Erzählungen, hrsg. von Peter Schultze-Kraft. mit Karl August Horst und Elfriede Jelinek. Frankfurt am Main 1973.
Sergio Ramírez: Die Spur der Caballeros. Roman. mit Wolfgang Fleischer und Peter Schultze-Kraft. München 1981.
Tomás González: Am Anfang war das Meer. Roman. mit Peter Schultze-Kraft und Jan Weiz. Zürich 2006.
Tomás González: Carola Dicksons unendliche Reise. Drei Erzählungen. mit Peter Stamm und Peter Schultze-Kraft. Zürich 2007.
↑Andreas Platthaus: Wie kommt der Autor zu seinen Geschichten? Dem Schriftsteller Gert Loschütz zum 70. Geburtstag. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. Oktober 2016, S. 14.