Während seines Studiums der Evangelischen Theologie in Göttingen schloss sich Uhlhorn Friedrich Lücke an und war ab 1851 Redakteur bei dessen Zeitschrift. 1852 habilitierte sich Uhlhorn im Fach Kirchengeschichte und wurde 1855 Hilfsprediger an Hof und Schloss in Hannover. König Georg V. zeigte großes Interesse an Uhlhorn und förderte seine Karriere maßgeblich. Dieser wurde 1857 2. Hof- und Schlossprediger und stimmführender Assessor im Konsistorium. 1860 wurde Uhlhorn erster Vorsteher des Henriettenstiftes.[1] Im selben Jahr ernannte ihn der König zum Konsistorialrat und 1861 zum 1. Hof- und Schlossprediger. Er bereitete den Kronprinzen Ernst August 1861/62 auf die Konfirmation vor und befürwortete die Einführung des antiaufklärerischen Katechismus durch königliche Verordnung, die den hannoverschen Katechismusstreit auslöste. 1866 wurde Uhlhorn, seit 1864 Oberkonsistorialrat, in das neugebildete Landeskonsistorium berufen. Von 1878 bis zu seinem Tod war Uhlhorn Abt des Klosters Loccum, dessen Predigerseminar er durch seine Arbeit maßgeblich prägte.
Die Homilien und Rekognitionen des Clemens Romanus, Göttingen 1854.
Urbanus Rhegius, Elberfeld 1861.
Der Kampf des Christentums mit dem Heidentum, 5. Aufl., Stuttgart 1889.
Vermischte Vorträge über kirchliches Leben der Vergangenheit, 1875.
Die christliche Liebesthätigkeit in der alten Kirche, 1882–84, 2 Bde.
Predigten auf alle Sonn- und Festtage des Kirchenjahrs. In der Königlichen Schloßkirche zu Hannover gehalten. Erster Theil: Von Advent bis Pfingsten. Zweiter Theil: Die Trinitatiszeit, Hannover: Carl Meyer, 1870; 1871.
Rainer Kasties, Karl-Heinz Grotjahn: Uhlhorn, Gerhard. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 286.
Hans Joachim Schliep: Die soziale Verantwortung der Kirche. Eine Erinnerung an Abt Gerhard Uhlhorn. In: Jahrbuch der Gesellschaft für Niedersächsische Kirchengeschichte Bd. 90 (1992), S. 158–200.
Hans Otte: Liebestätigkeit – Christlich oder kirchlich? Gerhard Uhlhorns Bedeutung für die Ortsbestimmung der Theologie im Kaiserreich. In: Theodor Strohm, Jörg Thierfelder (Hrsg.): Diakonie im deutschen Kaiserreich (1871–1918). Neuere Beiträge aus der diakoniegeschichtlichen Forschung. Heidelberger Verlags-Anstalt, Heidelberg 1995, ISBN 3-89426-075-0, S. 334–355.
Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biografie. Band 1: Hannoversche Männer und Frauen seit 1866, Sponholtz, Hannover 1912, S. 287–303