Nach zwei weiteren Jahren als Oberassistent erhielt er 1959 die Leitung über die Bildhauerklasse. Bis zur Verleihung der Professur 1966 arbeitete er als Dozent dieser Klasse. Nachdem Lichtenfeld 1974 den Nationalpreis der DDR bekam, führten ihn Studienreisen in die Sowjetunion, die Tschechoslowakei und nach Ungarn. 1977 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Professor. Er gehörte der DDR-Blockpartei LDPD an.[1]
Lichtenfeld arbeitete fast ausschließlich für den Bronzeguss. Viele seiner Arbeiten wurden von ihm selbst in der hochschuleigenen Gießerei gegossen. Seine Schüler erhielten eine fundierte gestalterische, aber auch handwerkliche Ausbildung. Zugleich arbeitete er als Medailleur. Damit war er ein würdiger Nachfolger von Gustav Weidanz, der die Hallesche Medaillenschule begründete, die bis heute in der 4. und 5. Schüler-Generation noch tätig ist.
Lichtenfeld, Gerhard. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 538–540
Gerhard Lichtenfeld, Plastik und Grafik, Ausstellungskatalog, Schloss Mosigkau Dessau 1971
Gerhard Lichtenfeld: Plastik und Zeichnungen. Halle: Staatliche Galerie Moritzburg, 1979
Medaillenkunst in Halle im 20.Jahrhundert, Hrsg. Martin Heidemann und Wolfgang Steguweit Berlin 2002, Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst, Gebr. Mann Verlag, ISBN 3-7861-2462-0
Burg Giebichenstein, Die hallesche Kunstschule von den Anfängen bis zur Gegenwart, 1992, Halle und Karlsruhe, ISBN 3-86105-076-5
Das Phänomen des Raumes Auf den Spuren hallescher Bildhauertradition, 2010, Halle, Kunstverein Talstrasse und Kunstforum Halle, ISBN 978-3-932962-55-4
Gerhard Lichtenfeld – Grazien. Halle (Saale) 2021, 50 S., 64 Abb., hrsg. vom Halleschen Kunstverein e.V. zur Ausstellung anläßlich des 100. Geburtstags des Künstlers vom 30. November 2021 bis 20. Januar 2022 im Stadtarchiv Halle, ISBN 978-3-948190-15-6