Georgi Catoire (Georgi Lwowitsch Katuar, russisch Георгий Львович Катуар; * 15. Apriljul. / 27. April 1861greg. in Moskau; † 21. Mai 1926 ebenda) war ein russischer Komponist französischer Abstammung.[1]
Katuar studierte bis 1884 Mathematik an der Universität Moskau. 1885 besuchte er die Klavierschule von Karl Klindworth in Berlin, wo er auch Komposition bei Otto Tirsch und Philipp Rüfer studierte.[1] Danach war er in St. Petersburg und Moskau Schüler von Nikolai Rimski-Korsakow, Anatoli Ljadow und Anton Arenski.[1] 1888 kehrte er nach Moskau zurück und ergänzte seine Studien privat bei Sergei Tanejew und Peter Tschaikowski.[1] Ab 1917 war er Professor am Moskauer Konservatorium.[2] Zu seinen Schülern zählten Dmitri Kabalewski, Leonid Polowinkin, Alexander Abramski, Wladimir Wlassow und Sergei Jewsejew.[2]
Er komponierte eine Sinfonie, eine sinfonische Dichtung, ein Klavierkonzert, kammermusikalische Werke, eine Kantate, Chorwerke, Lieder und Klavierstücke und verfasste mehrere musiktheoretische Schriften, beispielsweise den Theoretischen Kurs der Harmonielehre (Теоретический курс гармонии, in zwei Teilen, 1924–25)[3]. Sein Stil ist von Peter Tschaikowski und Richard Wagner beeinflusst.
Literatur
- Anna Zassimova: Georges Catoire: seine Musik, sein Leben, seine Ausstrahlung. Ernst Kuhn, Berlin 2011, ISBN 978-3-936637-22-9.
- Anna Zassimova: Der Briefwechsel zwischen P.I. Tschaikowsky und Jegor (Georgij) L. Catoire. Deutsche Tschaikowsky Gesellschaft, Mitteilungen 15. Tübingen, 2008
- Anna Zassimova: G. L. Catoire. Poem for Violin and Piano Op. 20. On Artistic Interpretation. [russ.] Editorial of the Moscow State Pedagogical University. Moscow, 2000
- Anna Zassimova: The Piano Works of G. L. Catoire in the Contemporary Pianist's Repertory. [russ.] Editorial of the Moscow State Pedagogical University. Moscow, 2001
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Stuart Campbell, Marina Lobanova: Katuar, Georgij L’vovič. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 9 (Himmel – Kelz). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2003, ISBN 3-7618-1119-5 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
- ↑ a b Georgi Catoire bei dic.academic.ru
- ↑ Priska Frank: Georgy Livovich Catoire (1861–1926). In: Treasures of Russian Chamber Music. Brilliant Classics, Leeuwarden 2005. Best.-Nr. 93081. S. 8.