Georg Caro entstammte einer bekannten jüdisch-sephardischen Familie, die sich in Schlesien niedergelassen hatte. Er selbst war protestantisch getauft. Sein Vater Robert Caro (1819–1875) war Kaufmann und Hüttenbesitzer in Breslau und Teilhaber des dort ansässigen, von dessen Vater Moritz Isaak Caro 1807 ins Leben gerufenen Unternehmens M. I. Caro Söhne Eisenhandel, er trug den EhrentitelKommerzienrat. Georg Caros Mutter Hermine Caro geborene Kern (1826–1889) war eine Tochter des Brünner Kaufmanns Samuel Kern.
Oscar Caro (1852–1931), einer seiner Brüder, galt als bedeutende Führungspersönlichkeit der oberschlesischen Industrie. Er war Besitzer der vom Vater begründeten Herminenhütte in Laband bei Gleiwitz und Teilhaber des Gleiwitzer Drahtwerks Heinrich Kern & Co. Zwei weitere Brüder waren der Komponist Paul Caro (1859–1914) und der Schriftsteller Carl Caro (1850–1884).
Caro war zweimal verheiratet, 1881 in erster Ehe mit Julie Mathilde geborene May (1856–1900), nach deren Tod 1902 mit Karoline Esser verwitwete May (* 1875). Die von ihm adoptierte Tochter aus erster Ehe seiner zweiten Frau, Adele Caro-May, wurde im September 1910 in den preußischen Adelsstand erhoben.[1] Sie war verheiratet mit dem niederländischen Legationssekretär Dr. A. W. Mosselmans.
1883 erwarb Georg Caro gemeinsam mit seinem Bruder Oscar die Julienhütte in Bobrek bei Beuthen, die seither die FirmaGeorg und Oscar Caro, Hochofenwerk Bobrek führte. 1887 wurde das Werk mit dem Unternehmen Heinrich Kern & Co., der Herminenhütte in Laband und der Baildonhütte in Kattowitz zur Oberschlesische Eisenindustrie AG für Bergbau und Hüttenbetriebfusioniert. Oscar Caro wurde Generaldirektor und alleiniges Vorstandsmitglied der neuen Gesellschaft. Georg Caro gehörte, ebenso wie bei der von ihm begründeten Eisenhütte Silesia AG, bis zu seinem Tod dem Aufsichtsrat an. Zum 1. Januar 1910 rief er in Breslau die Deutsche Eisenhandels-AG ins Leben, die die diesbezüglichen Abteilungen der Unternehmen M. I. Caro & Sohn (Breslau), Eduard Lindner (Breslau) und Jacob Ravené (Berlin) zusammenführte. Zusätzlich gehörten dem Konzern über 40 Tochtergesellschaften in ganz Deutschland an, bei Caros Tod betrugen das Kapital 23 Millionen Mark und der jährliche Umsatz über 120 Millionen Mark.
Mausoleum der Familie Caro
Für sein unternehmerisches Engagement wurde Georg Caro mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem EhrentitelGeheimer Kommerzienrat. Am 27. Februar 1906 wurde er in den preußischen Adelsstand erhoben.[3] Nach dem Ankauf der Rittergüter Schloss Wilkendorf bei Strausberg (1250 ha) und Gielsdorf (1350 ha) östlich von Berlin wurde er dort Stifter eines Familienfideikommisses. 1910 erhielt er den Königlichen Kronenorden 2. Klasse.