Beim früheren Kloster Derneburg als dem Familiensitz teilte Georg Herbert zu Münster nicht die kunsthistorische Auffassung seines Vaters und wollte es in ein romantisches Schloss, wie er es aus England kannte, umwandeln. 1846 ließ er Georg Ludwig Friedrich Laves zwei Drittel der Klosterkirche abreißen und das geschlossene Viereck mit seinem Kreuzgang zu einem U-förmigen Bau öffnen, so dass das Schloss Derneburg entstand.
Georg zu Münster war von 1857 bis 1865 königlich-hannoverscher Gesandter in Sankt Petersburg. 1866 bemühte er sich vergeblich, König Georg V. von Hannover zu einer preußenfreundlichen Politik zu bewegen. Nach der Annexion Hannovers durch Preußen war er von 1867 bis 1902 Mitglied des Preußischen Herrenhauses.
Am 11. August 1847 heiratete er die Fürstin Alexandrine Galitzin (Tochter des russischen Generalleutnants Fürst Galitzin und der Fürstin Maria Suworow), von der er 1864 geschieden wurde. Eine zweite Ehe ging er am 22. August 1865 mit Lady Harriet Elisabeth St. Claire-Erskine ein, sie war eine Tochter des James St Clair-Erskine, 3. Earl of Rosslyn. Aus der ersten Ehe stammen:
Ernst Adolf (* 5. August 1856; † 3. Februar 1905) ⚭ Melanie Ghika de Dezsanfalva (* 19. März 1866; † 21. März 1941)
Alexander (* 1. September 1858; † 12. Oktober 1922) ⚭ Lady Muriel Henrietta Constance Hay-Drummond (* 14. August 1863; † 1. Januar 1927)
Werke
Politische Skizzen über die Lage Europas vom Wiener Congreß bis zur Gegenwart (1815–1867) nebst den Depeschen des Grafen Ernst Friedrich Herbert zu Münster über den Wiener Congreß.
Mein Antheil an den Ereignissen des Jahres 1866 in Hannover.
Literatur
Winfried Sühlo: Georg Herbert Graf zu Münster. Erblandmarschall im Königreich Hannover. Ein biographischer Beitrag zur Frage der politischen Bedeutung des deutschen Uradels für die Entwicklung vom Feudalismus zum industriellen Nationalstaat. Hildesheim 1968.