1982 übersiedelte er nach Florenz in Italien, später nach Mittelamerika, wo er in Mexiko und Belize lebte und Reportagen über den Bürgerkrieg in Guatemala und die Contra-Bewegung in Nicaragua machte. In der Folge bereiste er Afrika, Asien, Südamerika und den Nahen Osten. Ab 1984 lebte er die meiste Zeit in Wien-Rudolfsheim, unternahm in den folgenden Jahren aber weiterhin regelmäßig Reisen in ferne Länder und lebte mehrere Wochen im Jahr auf der griechischen KykladeninselFolegandros. Seine Freundschaft zu Udo Proksch, dem Besitzer der Wiener Konditorei Demel, der wegen der Lucona-Affäre als Versicherungsbetrüger und Mörder in die Schlagzeilen geriet, brachte ihm öffentliche Kritik ein. Am 28. Oktober 1994 heiratete er Britta Bruckner. Zusammen haben sie seit 2001 einen Sohn. Nach der Scheidung von Bruckner im Jahr 2018 war er von 2019 bis 2022 mit der Kommunikationswissenschafterin Bettina Paur verheiratet.
Karriere
Schon als Zehnjähriger interessierte sich Georg Biron für Literatur und Filme. 1969 schrieb er seinen ersten Roman (Blaue Reiter), der aber nicht publiziert wurde. Ab 1973 verfasste er lyrische Prosa und Kurzgeschichten, 1975 wurde sein erster Text (Rangierbahnhof) in der österreichischen Literaturzeitschrift Neue Wege publiziert. 1976 trat er dem Wiener Autorenkollektiv Frischfleisch bei und veröffentlichte Texte im gleichnamigen Literaturmagazin und im Feuilleton in den Wochenendbeilagen der österreichischen Tageszeitungen Arbeiterzeitung und Volksstimme. Ab 1977 schrieb er außerdem für das deutsche Männermagazin Playboy, später auch für Penthouse, Der Spiegel, Die Zeit, Konkret. 1984 war er Chefredakteur bei Harald Irnbergers Monatszeitschrift Das Magazin. Im selben Jahr brachte er mit seinem Freund Josef Muff Sopper das Gratis-Jugend- und Musikmagazin Juke Box auf den Markt, 1986 gab er das Monatsmagazin Extrablatt heraus, 1990 publizierte er mit Marian Stermschegg Montgolfier. Das Magazin der Ballonfahrt.
1987 erschien seine Biographie Der Qualtinger (mit Michael Kehlmann).
In den 1990er Jahren konzentrierte er sich auf das Drehbuchschreiben und realisierte mit dem Regisseur Peter Patzak mehrere Fernsehfilme. 1992 wurde der ZDF-Film Das Glück liegt in Waikiki für den Adolf-Grimme-Preis nominiert. Außerdem erschienen die Romane Frauen bei Vollmond, Im Park der Spione und Rot ist die Sünde. Georg Biron begann, neben seinen schriftstellerischen Tätigkeiten auch als Schauspieler in Erscheinung zu treten – nicht nur in Filmen, die er mit Peter Patzak verwirklichte, sondern auch für die Regisseure Kitty Kino (K+M+B), Stephan Wagner (Nachtbus, Kubanisch rauchen) und Valeska Grisebach (Komm, tanz mit mir!). Zuletzt spielte er 2023 unter der Regie von Adrian Goiginger im Kinofilm Rickerl, bei dem er auch am Drehbuch mitwirkte.
2001 wandte er sich der Bühne zu und schrieb das Kabarettprogramm Der Reiseyeti für Werner Ploner, bei dem er auch Regie führte. 2002 inszenierte er in Graz das Karl-Schönherr-Stück Der Weibsteufel und schrieb, produzierte und inszenierte die Janis Joplin Story, eine Show mit der Musikformation Beat4Feet über das Leben der Sängerin Janis Joplin. 2003 war Graz die Kulturhauptstadt Europas, und Georg Biron inszenierte im Rahmen des Festivals eine Collage mit Texten von Werner Schwab (Planet Schwab). 2004 führt er beim TV-Feature Grenzerfahrungen (mit Schauspieler Karl Merkatz) erstmals Regie beim Medium Film. 2017 interpretierte Biron gemeinsam mit dem Machatschek dessen „Geburtstagslied“.
Georg Biron ist Mitglied der Grazer Autorenversammlung und des P.E.N., er publizierte mehr als 30 Bücher und zahlreiche Zeitungsartikel, verfasste ein Dutzend Drehbücher, realisierte zahlreiche Kulturprojekte und Bühnenproduktionen und machte sich mit seiner freizügigen erotischen Literatur ebenso einen Namen wie durch ausführliche Interviews mit Persönlichkeiten wie Elfriede Jelinek, Udo Proksch, Horst Janssen, Eric Burdon u. v. a.
Soziales
Seit September 2015 unterstützt Georg Biron soziale Projekte des Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs und ist in der Samariterbund-Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit tätig.