Nachdem die Meisterschaft 1940/41 der Gauliga Schlesien kriegsbedingt abgebrochen worden war, entschied das Fachamt Fußball, neben anderen Gauligen auch die Gauliga Schlesien zu unterteilen. Dies hatte vorwiegend logistische Gründe, kriegsbedingt herrschte Treibstoffknappheit und Mangel an Transportmöglichkeiten, so dass längere Auswärtsfahrten zusehends schwieriger zu Organisieren waren. Aus diesem Grund wurde der Gau Schlesien in die Gauliga Oberschlesien und die Gauliga Niederschlesien unterteilt. Im Fußballgau Oberschlesien spielten alle Vereine aus den Bezirk Oberschlesien der ehemaligen Gauliga Schlesien, ohne Mannschaften aus Ohlau und Brieg, die in den Gaubereich Niederschlesien wechselten.
In der Gauliga Oberschlesien spielten 10 Mannschaften im Rundenturnier um den Titel. Der Gaumeister war für die Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft qualifiziert. Die Spielzeit 1944/45 begann am 26. November 1944 mit 10 Mannschaften in der Gauklasse und 26 in der Kreisklasse[1], musste aber kriegsbedingt vorzeitig abgebrochen werden. Letzter Spieltag war der 14. Januar 1945, Tabellenführer war der 1. FC Kattowitz.[2] Mit Ende des Zweiten Weltkrieges und der AnnexionOberschlesiens endete auch das Bestehen der Gauliga. Die deutschen Vereine wurden aufgelöst.
Unter der Gauliga Oberschlesien war die 1. Klasse Oberschlesien angeordnet. Diese war in der Saison 1941/42 in vier Abteilungen unterteilt, deren Gruppensieger in einer Aufstiegsrunde die zwei Aufsteiger zur Gauliga ausspielten. Ab der darauf folgenden Spielzeit wurde die 1. Klasse in acht Abteilungen aufgeteilt.
Ewige Tabelle
Berücksichtigt sind alle Gruppen- und Entscheidungsspiele der Gauliga Oberschlesien zwischen den Spielzeiten 1941/42 und 1943/44. Die abgebrochene Spielzeit 1944/45 ist nicht berücksichtigt. Die Tabelle richtet sich nach der damals üblichen Zweipunkteregel.
Thomas Urban: Sport als Instrument der Volkstumspolitik. Der Anschluss Ostoberschlesiens an das „Großdeutsche Reich“ im Jahr 1939. In: Die „Gleichschaltung“ des Fußballsport im nationalsozialistischen Deutschland. Hrsg. Markwart Herzog. Kohlhammer, Stuttgart 2016, S. 304–313.