Der Ortsname Gösting stammt entweder von slawisch gostinca – „Herberge“ – oder von gozd – „Bergwald“. Bereits vor dem Jahr 1138 wurden vom AribonenSwiker von Gösting die Burg am heutigen Göstinger Ruinenberg, früher auch Annenberg, und das Dorf Gösting gegründet. Um 1430 bestand das Dorf aus 33 Bauernhöfen und einigen Handwerkern, darunter auch zwei Müllern im heute noch so benannten Müllerviertel und am Thaler Bach.
1707 wurden Burg und Herrschaft von den Grafen Attems erworben. Durch einen Brand aufgrund eines Blitzschlages im Jahr 1723 fast vollständig zerstört, verfiel die Burg bereits im 18. Jahrhundert zunehmend.
Von 1850 bis 1938 war Gösting eine eigene Gemeinde, die von Gemeindevorstehern und ab 1919 von Bürgermeistern geleitet wurde. Einige Straßennamen erinnern noch an deren Namen, etwa Franz Weixelbaum oder Josef Pock. 1931 erhielt Gösting das Marktrecht, 1938 wurde es zu einem Teil von Graz und bildet seit 1946 den 13. Stadtbezirk der Landeshauptstadt Graz, zu dem auch die weiter nördlich gelegene Siedlung Raach gehört, die in ihrer heutigen Form seit den 1940er Jahren auf ehemaligem Weideland entstanden ist.
Burgruine Gösting: Nach dem Brand 1723 verfiel die Burg immer mehr. Heute stehen nur noch die Burgkapelle und der Bergfried sowie einige Mauerreste. Im Turm ist ein kleines Museum und eine Taverne eingerichtet, außerdem bietet sich von dort ein weiter Blick über das Grazer Becken und das oststeirische Hügelland. Die Ruine ist nur zu Fuß erreichbar.
Schloss Gösting: Am Schlossplatz am Fuß des Burgbergs. Schlichtes Barockschloss der Grafen Attems; heute in Privatbesitz.
Einige Industriebetriebe, die sich entlang des Grazer Frachtenbahnhofs angesiedelt haben
Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde an den Berghängen Wein angebaut. Bis zum beginnenden 21. Jahrhundert zeugte davon nur noch die SektkellereiBrüder Kleinoscheg. Bis 2013 ließ nur mehr der Straßenname Weinbergweg die frühere Nutzung erahnen, seither gibt es wieder einen ersten Versuch dort Wein anzubauen, bislang allerdings im sehr kleinen Rahmen.
Buslinien 40, 48, 52 und 65/65A. Von 1901 bis in die 1950er Jahre führte auch eine Straßenbahnlinie vom Grazer Zentrum nach Gösting; ebenso gab es eine Haltestelle der Südbahnstrecke Bruck an der Mur – Graz.
Der hier ansässige Sportverein heißt ASV Gösting, deren Fußballmannschaft spielt in der Gebietsliga Mitte.