Bereits 1884 entdeckte Mackensen auf Einladung der Kaufmannstochter Mimi Stolte das MoordorfWorpswede mit seiner Landschaft und der bäuerlichen Bevölkerung für seine Arbeit und verbrachte dort die Sommermonate. Auf dem Missionsfest dieses Sommers im benachbarten Schlußdorf fand Mackensen das Motiv für sein Monumentalgemälde (knapp 3 × 5 m) Gottesdienst im Freien (zu sehen im Landesmuseum Hannover), das Schlußdorfer im Gebet vertieft zeigt, im Hintergrund ihre damals einfachen Häuser.[2] 1889 folgten ihm Modersohn und Hans am Ende, 1893/94 Overbeck und Heinrich Vogeler.
1908 übernahm er eine Professur an der Kunsthochschule Weimar, deren Direktor er 1910 wurde. Zu seinen Schülern gehörte die spätere Produktdesignerin am BauhausMarianne Brandt. Aber nicht Otto Pankok, der sich um einen Platz bei Mackensen bewarb, dem ein anderer Schüler vorgezogen wurde und der mit dieser Begründung später um 1913 in der Künstlerkolonie Dötlingen ansässig wurde. 1918 kehrte Mackensen nach Worpswede, in die Künstlerkolonie Worpswede zurück.
Ausgehend von der Pleinairmalerei von Landschaften sowie Darstellungen des bäuerlichen Lebens (unter anderem Gottesdienst im Freien, 1886–95) wandte sich Mackensen um die Jahrhundertwende einer idealisierenden Malerei in der Tradition des 19. Jahrhunderts zu. Er schrieb unter anderem Worpswede und seine ersten Maler (1940).
Ulrike Hamm, Bernd Küster: Fritz Mackensen, 1866–1953. Worpsweder Verlag. Lilienthal 1990, ISBN 3-922516-88-2.
Kai Artinger: Fritz Mackensen und die Genremalerei als authentische „Rasse-Darstellung“ / Fritz Mackensen und die Kunstpolitik und Propaganda der Nationalsozialisten. In: Strohmeyer/Artinger/Krogmann: Landschaft, Licht und niederdeutscher Mythos. Die Worpsweder Kunst und der Nationalsozialismus. VDG, Weimar 2000, ISBN 3-89739-126-0, S. 130–168
↑ abcdErnst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 383–384.