Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Gerok am 25. August 1914 zum Kommandeur der 54. Reserve-Division (2. Königlich Württembergische) bestellt, am 30. August 1914 erreichte er den Rang eines Generals der Infanterie. Sein Divisionskommando übergab er an seinen Nachfolger General der Infanterie Paul von Schaefer und am 11. September 1914 wurde er zum Kommandierenden General des XXIV. Reserve-Korps ernannt. Dieses Korps führte er zunächst an der Westfront in der Schlacht bei Lille (26. bis 28. Oktober 1914) sowie in der Schlacht bei Ypern vom 30. Oktober bis 22. November 1914.[1] Es wurde dann aus der Front herausgelöst, in den Osten verlegt und erstmals bei der Schlacht um Łódź (11. November bis 5. Dezember 1914) eingesetzt.
Im Sommer 1915 im Rahmen der Bugarmee eingesetzt, gelang seinen Truppen nach dem Vorstoß auf Brest-Litowsk während des Großen Rückzuges zusammen mit dem XXXXI. Reserve-Korps die Einnahme von Pinsk (16. September 1915). Ende September 1915 führte Gerok mit seinem Korps (1. und 22. Division) zur Entlastung der schwer bedrängten Österreicher in Wolhynien an der Linie Sokul-Kolki Gegenangriffe durch, welche die Einnahme der Stadt Luzk absicherten. Am Styr begann nach folgender Abwehr starker russischer Gegenangriffe der neuerliche Stellungskrieg.
Vom 13. Mai bis 9. August 1916 wieder an der Westfront eingesetzt, nahm das Korps Gerok an der Schlacht um Verdun[2] teil und verlegte anschließend in die Karpaten, wo Gerok auch zeitgleich als Oberbefehlshaber der nach ihm benannten Armeegruppe bis zum 24. November 1917 fungierte. Letztmals führte er dann sein Korps an der Westfront in den Stellungskämpfen in der Champagne sowie bei Reims bis zum 18. Februar 1918.[3] Gerok wurde dann von seinem Posten abgelöst und wieder zum Gouverneur von Ulm ernannt. Diese Funktion übte er bis zum 22. Mai 1918 aus, wurde als Offizier von der Armee zur Verfügung gestellt und am 10. Juni 1918 schließlich verabschiedet.
Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs. Band 1: A–G. Biblio Verlag, Osnabrück 1999, ISBN 3-7648-2505-7, S. 481–482.
Hermann Niethammer: Das Offizierskorps des Infanterie-Regiments „Kaiser Friedrich, König von Preußen“ (7. Württ.) Nr. 125. 1809–1909. Stuttgart 1909, S. 95 f.
↑Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkriege. 2. erweiterte Auflage, Chr. Belser AG, Stuttgart 1928, S. 171.
↑Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkriege. 2. erweiterte Auflage, Chr. Belser AG, Stuttgart 1928, S. 178.
↑Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkriege. 2. erweiterte Auflage, Chr. Belser AG, Stuttgart 1928, S. 180.
↑ abcdeRangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914, Hrsg.: Kriegsministerium, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1914, S. 136