Franz Karl Ludwig Wilhelm von Hacke, zuweilen auch Hack oder Haacke, (* um 1725; † 4. September1757 in Kelheim) war ein Freiherr und kurpfälzischer Diplomat, der bei einem Schiffsunglück ums Leben kam.
Maria Charlotte Amalia, eine andere Schwester, heiratete Joseph Karl Ferdinand Friedrich Franz Anton von Sickingen (1708–1787), Sohn des kurpfälzer Ministers und Obristkämmerers Johann Ferdinand von Sickingen (1664–1719).[5]
Franz Karl Ludwig Wilhelm von Hacke begab sich in den Dienst der heimatlichen Kurpfalz. Er wurde Geheimrat bzw. Regierungsrat und bekleidete auch den Rang eines Oberstleutnants. Außerdem war er Malteserritter und Ritter des WittelsbacherSankt-Hubertus-Ordens.[6] Bis zu seinem Tod folgte er als Obristjägermeister seinem 1752 verstorbenen Vater im Amt nach und übte es zuvor schon zeitweise mit ihm zusammen aus.[7][8]
Franz Karl Ludwig Wilhelm von Hacke konnte sein Amt nur ein knappes Jahr ausüben. Am 4. September 1757 befand er sich frühmorgens gegen 7 Uhr, auf der Rückreise von der Pfalz nach Wien, in seiner Kutsche schlafend, an Bord eines donauabwärts fahrenden Schiffes. Dieses stieß gegen die Brücke bei Kelheim, Hacke ging über Bord und ertrank. Die zeitgenössischen Quellen sprechen davon, dass man die Bagage teilweise wieder aufgefunden habe. Demnach dürfte bei dem Unglück die ganze Kutsche mit dem schlafenden Gesandten in den Fluss gestürzt sein.[10]
Literatur
Michael Ranft: Neue genealogisch-historische Nachrichten von den vornehmsten Begebenheiten, welche sich an den europäischen Höfen zugetragen, 97. Teil, Leipzig, 1758, S. 179 u. 180 (Digitalscan)
Michael Ranft: Neue genealogisch-historische Nachrichten von den vornehmsten Begebenheiten, welche sich an den europäischen Höfen zugetragen, 95. Teil, Leipzig, 1758, S. 206; (Digitalscan)
↑Jahrbücher für die preußische Gesetzgebung, Rechtswissenschaft und Rechtsverwaltung, Band 47, Berlin, 1836, S. 247 und 248; (Digitalscan)
↑Michael Benz: Johann Ferdinand von und zu Sickingen (1664–1719), in: Blätter für Pfälzische Kirchengeschichte und Religiöse Volkskunde, 53 Jahrgang, 1986, S. 255–264
↑Genealogisches Lexikon von Ignaz Ströller, ediert von Roland Thiele, Band 1, S. 311; (PDF-Ansicht)
↑Johann Christian Lünig: Johann Christian Lünigs neu verbessertes und ansehnlich vermehrtes Titular-Buch, Leipzig, 1750, S. 264; (Digitalscan)
↑Gottlob Friedrich Krebel, Gottlieb Schumann: M. Gottlieb Schumanns genealogisches Hand-Buch, Leipzig, 1758, S. 160, (Digitalscan)
↑Angela Kulenkampff: Österreich und das Alte Reich: die Reichspolitik des Staatskanzlers Kaunitz unter Maria Theresia und Joseph II. Böhlau Verlag, Köln, 2005, S. 44, ISBN 3-412-10305-5; (Digitalscan)
↑Münchner-Zeitungen, von denen Kriegs-, Friedens- und Staatsbegebenheiten, inn- und ausser Landes, Jahrgang 1757, S. 573; (Digitalscan)