Mackandal war afrikanischer Abstammung. Manchmal wurde er als haitianischer Voodoopriester oder Houngan beschrieben. In manchen Quellen wurde er als Muslim beschrieben, wodurch einige Historiker darauf schlossen, dass er aus Senegal, Mali, oder Guinea stammen musste[1], wobei diese Annahme aufgrund der mangelnden biografischen Informationen aus dieser Zeit auch angezweifelt wird. Der haitianische Historiker Thomas Maidou gibt an, dass Mackandal „Unterricht hatte und die Arabische Sprache sehr gut beherrschte“[2], wobei aufgrund des vorherrschenden Voodoo-Kults auf der Insel angenommen wird, dass auch Mackandal diesem anhing.
Wegen der Verwendung von Giften, die er aus den Kräutern der Insel herstellte, wurde Mackandal mit „Schwarzer Magie“ in Verbindung gebracht.[3] Er verteilte diese Gifte an Sklaven, die es dem Essen, das sie den französischen Plantagenbesitzern servierten, beifügten.[4]
Er wurde zu einem Guerillaanführer, der die verschiedenen Maroongruppen vereinte, und schuf ein Netzwerk von Geheimorganisationen, die mit den Sklaven in Verbindung standen, die sich immer noch auf Plantagen befanden. Er leitete die Maroons an, nachts Plantagen zu überfallen, Besitztümer anzuzünden und die Plantagenbesitzer zu töten. 6000 Menschen kamen bei diesen Aufständen ums Leben.[5]
Es wurde befürchtet, dass Mackandal alle Weißen aus der Kolonie vertreiben würde. Er wurde schließlich von einem Verbündeten verraten, der so lange gefoltert wurde, bis er gestand. Mackandal wurde 1758 gefangen und auf einem öffentlichen Platz in Cap-Français, dem heutigen Cap-Haïtien, durch die französischen Kolonialbehörden auf dem Scheiterhaufen verbrannt.[6][7][8]
Einige Voodoo-Anhänger sind überzeugt, Mackandal habe seine Hinrichtung durch die Verwandlung in eine Fliege überlebt und sei als Mückenschwarm zurückgekehrt, um die französischen Kolonialherren durch Gelbfieber zu bestrafen.[9]
↑Patrick E. Bryan, (1984), The Haitian Revolution and its Effects, ISBN 0-435-98301-6
↑Celucien L. Joseph [ Haitian Modernity and Liberative Interruptions: Discourse on Race, Religion, and Freedom]. University Press of America, 2013. Seite 49, ISBN 0-7618-6257-9.
↑Carolyn E. Fick: The Making of Haiti: The Saint Domingue Revolution from Below, Knoxville: University of Tennessee Press 1990, S. 60–74, 251–259, ISBN 0-87049-667-0.
↑Karol K. Weaver, (2006), Medical Revolutionaries: The Enslaved Healers of Eighteenth-Century Saint-Domingue, Urbana, IL: University of Illinois Press, Seiten 77–97, ISBN 0-252-03085-0.
↑Anne Rockwell: Open the Door to Liberty!: A Biography of Toussaint L’Ouverture. Boston: Houghton Mifflin Harcourt 2009, ISBN 0-618-60570-3.