Berber war das jüngste Kind musik- und kunstliebender Eltern. Er verlebte die erste Zeit seiner Kindheit in Weimar, wohin die Familie bald nach seiner Geburt übersiedelte. In Dresden, wohin seine Eltern erneut umgezogen waren, erhielt er seit seinem 7. Lebensjahr Geigenunterricht. Schon als Neunjähriger trat er 1880 als „Wunderkind“ erstmals öffentlich auf. Anschließend war er Schüler am Dresdner Konservatorium und bei Adolph Brodsky am Leipziger Konservatorium. Als 13-Jähriger gab er erste größere Konzerte. Auf Empfehlung von Hans von Bülow konzentrierte sich Berber nach dem Tod seines Vaters nur noch auf die Musik. 1889 studierte er in London.[1]
Nach einer Konzerttournee durch die USA war Berber seit 1913 wieder an der Münchener Musikhochschule. Seine Lehrtätigkeit wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen, an dem er als aktiver Offizier teilnahm. Zusammen mit seinen Akademie-Kollegen Valentin Härtl (Viola), Johannes Hegar (Violoncello) und Anton Huber (Violine) bildete er 1917 in München das „Berber-Quartett“.[2] Im Jahr 1920 erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor an der Münchener Musikakademie.
Berber vereinigte in seinem musikalischen Schaffen sowohl die Eigenschaften eines virtuosen Solisten als auch die Fähigkeiten eines disziplinierten Kammermusikspielers, zusätzlich war er ein idealer Pädagoge. Er hatte noch zusammen mit Johannes Brahms musiziert und war ein Wegbereiter für Max Reger und Hans Pfitzner. So gab er am 25. September 1918 mit Pfitzner selbst am Klavier bei der Gründungsveranstaltung des „Hans-Pfitzner-Vereins“ die Uraufführung von dessen Sonate e-Moll (op. 27). Mit seinen Beethoven-, Brahms- und Reger-Zyklen sicherte er dem Münchener Musikleben seinen Ruf weit über die Grenzen Deutschlands.
↑Birgit Bernard (Hrsg.): Zeitgenossen: August Sander und die Kunstszene der 20er Jahre im Rheinland, SK Stiftung Kultur, Verlag Steidl, Köln 2000, Seite 232 (Auszug)
↑Stephan Schmitt: Geschichte der Hochschule für Musik und Theater München von den Anfängen bis 1945. (= Musikwissenschaftliche Schriften der Hochschule für Musik und Theater München Band 1.) Verlag H. Schneider, Tutzing 2005, ISBN 3-7952-1153-0, Seite 273. (Auszug)