Der FK4, vollständiger Titel Fourth Fundamental Catalogue (vierter Fundamentalkatalog), war für ungefähr 40 Jahre der wichtigste Fundamentalkatalog und repräsentierte über Jahrzehnte das himmlische (zälestische) Koordinatensystem.
Er diente der Astronomie und der Geodäsie ab 1963 als die genaueste Realisierung eines Bezugssystems für die Koordinaten Rektaszension und Deklination. Mit seinen zugrundeliegenden Konstanten stellte er auch ein präzises Modell für Aufgaben im Planetensystem bereit sowie als weitgehendes Inertialsystem für die extragalaktische Astronomie.
Der FK4 enthält 1535 Fundamentalsterne (d. h. auf mindestens 0,1″ genau vermessene Sterne), deren Sternörter aus relativen und absoluten Methoden der Astrometrie ermittelt wurden. Die Messungen verschiedener Epochen wurden auf die Standard-Epoche B1950.0 transformiert.
Die 1535 Sterne gehen auf 873 Sterne des Vorgänger-Katalogs FK3 (Heidelberg 1937) zurück und auf dessen 661 Supplementsterne, die damals noch etwas weniger genau bestimmt waren. Insgesamt weisen sie eine nahezu homogene Verteilung und Genauigkeit (durchschnittlich ±0,1″) über den ganzen Himmel auf.
Im System sind auch genaue Eigenbewegungen jedes Sterns enthalten, sodass ihre Positionen einige Jahrzehnte weit in die Zukunft und in die Vergangenheit umgerechnet werden können. Sie beziehen sich mit großer Genauigkeit auf ein ruhendes („inertiales“) System.
Kennwerte des FK6, seiner Vorgänger FK3, FK4 und FK5 sowie des satellitengestützten (relativen) Hipparcos-Katalogs
Kurzname
Sternanzahl
Titel
Publiziert
Messung Örter
Messung Eigenbewegungen
Überdeckung
Auwers, A., 1879
539
Fundamentalkatalog für Zonenbeobachtungen am Nördl. Himmel
Der erste FK (Auwers 1879) überdeckte nur 60 % des Sternhimmels (bis Deklination −10°).
Anm. 2
Hipparcos ist kein FK im strengen Sinn, sondern wurde nur dem FK5-System genau angepasst und hat es 'versteift'. Das neue System (FK6) hat durch die Messungen des Astrometriesatelliten (Hipparcos, 1989–1993) aber wesentlich an Genauigkeit gewonnen.