Die Sammlungen entstand nicht wie in adligen Kreisen üblich aus einem Raritätenkabinett, sondern im 19. Jahrhundert aus der Idee die Bildung der Bevölkerung zu fördern. Die Einrichtung erfolgte gemeinsam mit dem ebenfalls in dieser Zeit gegründeten Baarverein, dessen Mitglieder mit Unterstützung des Fürstenhauses wesentliche Teile der Sammlungen mit aufbauten. Die bereits früher entstandene Hofbibliothek Donaueschingen war bis zum Verkauf Teil dieser Bildungsidee. Beliebt als Anschauungsmaterial waren Gipsabgüsse antiker Skulpturen.
Die Naturaliensammlung ließ Karl Egon II. zu Fürstenberg 1832 zunächst im Schloss Hüfingen deponieren. 1860 katalogisierte und ordnete der Berginspektor Wolfgang Moritz Vogelgesang die Fossilien- und Mineraliensammlung. 1868 wurde von Karl Egon III. zu Fürstenberg der Karlsbau fertiggestellt und die Sammlungen für das Publikum zugänglich gemacht. Im zweiten Geschoss befindet sich die Abteilung für Geologie und Mineralogie mit Gesteinen und Mineralien unter anderem aus den Bergbaugebieten des Schwarzwalds sowie eine Sammlung von Fossilien, vorrangig aus dem einstigen Hoheitsgebiet der Fürstenberger, etwa aus der Fossilienfundstätte am Höwenegg. Eine weitere Abteilung umfasst die Zoologie, die Ur- und Frühgeschichte der Baar und die Geschichte des Fürstenhauses.
Die Abteilung moderne Kunst wird von der Familie Fürstenberg besonders gefördert. Ausgestellt sind unter anderem Werke des Donaueschinger Künstlers Anselm Kiefer. Das Museum ist von April bis November gegen eine Eintrittsgebühr geöffnet.
Literatur
Heinrich Feurstein: Verzeichnis der Gemälde. Fürstlich-Fürstenbergische Sammlungen zu Donaueschingen, 3. Auflage, Donaueschingen 1921. 4. Auflage 1934.
Claus Grimm, Bernd Konrad: Die Fürstenberg-Sammlungen Donaueschingen. Altdeutsche und schweizerische Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts. Prestel, München 1990.
Gregor Markl: Bergbau und Mineralienhandel im fürstenbergischen Kinzigtal. Wirtschafts- und Sammlungsgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeit zwischen 1700 und 1858 (= Schriftenreihe des Mineralienmuseums Oberwolfach, Bd. 2). Markstein, Filderstadt 2005, ISBN 3-935129-24-6.
↑Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann (Hrsg.): Der Meister von Meßkirch. Katholische Pracht in der Reformationszeit. Hirmer, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-7774-3043-0, S. 126.