Die Kirche mit Kirchhof wird umgeben vom Herrenhaus, einem Kellereibau und der Kirchhofmauer. Dieser Gebäudekomplex ist auch heute noch dorfbildprägend. Die Kirche ist im Ursprung romanisch und geht auf das 12. Jahrhundert zurück. 1485 wurde das Kirchengebäude durch einen Turm und einen neuen gotischen Chor mit Rippengewölbe in Sternform erweitert. Kulturgeschichtlich interessant sind die reiche Ausstattung mit Grabdenkmälern im Außen- und Innenbereich der Kirche und ein als Taufbecken genutzter kleiner runder Tisch mit drei Beinen in Form von Delphinen, die sogenannte Türkentrommel.
Epitaphe der Herren von Rodenstein
Die steinmetzmäßig aufwändig ausgearbeiteten figürlichen Darstellungen der Grabplatten der Herren von Rodenstein zeugen von der herausragenden Stellung des Adelsgeschlechts im Mittelalter. Das Epitaph von Hans (III.) dem Älteren von Rodenstein, Bauherr des auffälligen gotischen Kirchenchors, gehört zu den bedeutendsten Werken der deutschen Spätgotik.[1] Es zeigt den Ritter in einer charakteristischen Rüstung dieser Zeit mit Schaller und Kinnschutz. Der Bidenhänder ist in späterer Zeit abgebrochen, nur der Knauf ist erhalten. Hans d. Ä. starb 1500 auf einer Pilgerfahrt nach Rom und liegt auf dem Campo Santo Teutonico bei St. Peter begraben.
Walter Hotz und Karl Heinz Mittenhuber: Die Kirche von Fränkisch-Crumbach und die Herren von Rodenstein. 2. Auflage, München/Berlin 1996, (Große Baudenkmäler Heft 292).