Am 19. Dezember 1935 wurde Burck außerordentlicher Professor an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Nachdem er 1936 der NSV, zum 1. Mai 1937 der NSDAP (Mitgliedsnummer 3.982.082)[3] und 1938 dem NSDDB beigetreten war, wurde er in Kiel zum ordentlichen Professor und Lehrstuhlinhaber für Klassische Philologie ernannt. Während des Zweiten Weltkrieges war er von 1942 bis 1945 Hilfs- und Gerichtsoffizier der Gestapo in Kiel. 1941 fungierte er als kommissarischer Dekan der theologischen Fakultät, von 1943 bis 1945 als Dekan der philosophischen Fakultät. 1945 wurde er vom Entnazifizierungsausschuss in die Kategorie V („unbelastet“) eingestuft. Er behielt seinen Lehrstuhl und wurde 1946 Prorektor, 1961/62 Rektor. Auch nach seiner Emeritierung blieb er der Kieler Universität verbunden. 1972 erhielt er für sein Engagement die Universitätsmedaille und 1982 wurde er darüber hinaus zum Ehrensenator ernannt.[2]
In seiner Forschung und Sichtweise auf die Literatur der Antike war Burck besonders von seinem wissenschaftlichen Lehrer Richard Heinze geprägt. Er beschäftigte sich mit antiken und humanistischen Wertbegriffen sowie Werten und Gehalt antiker Historiographie und Dichtung u. a. in den Werken von Vergil, Livius, Horaz und Properz. Außerdem widmete er sich dem römischen Manierismus. Als Mitherausgeber betreute er die renommierte Fachzeitschrift Gnomon (ab 1939) und die Schriftenreihe Zetemata (ab 1951).
Bei seinem wissenschaftlichen Streben war Burck stets bemüht, eine Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Gymnasium auf dem Gebiet der lateinischen und griechischen Literatur zu ermöglichen und zu fördern. Das tat er sowohl in seiner Funktion als Vorsitzender des Deutschen Altphilologenverbandes (1952–1956), zu dessen Ehrenvorsitzendem er später ernannt wurde, als auch in seiner Funktion als Vorsitzender der Landesschulbeirats Schleswig-Holsteins. Außerdem fungierte er zeitweilig als Fachgutachter für die Deutsche Forschungsgemeinschaft sowie als Vorstandsmitglied der Westdeutschen Rektorenkonferenz. Über lange Jahre war Burck zudem zweiter Vorsitzender der Mommsen-Gesellschaft.
Für seine wissenschaftlichen Verdienste wurden ihm Ehrendoktorwürden der Universitäten von Athen und Rennes, der Orden Palmes Académiques sowie das Große Bundesverdienstkreuz (1987) verliehen.
Erich Burck konnte sich fließend in lateinischer Sprache unterhalten.
Einführung in die dritte Dekade des Livius. Kerle, Heidelberg 1950.
Römische Liebesdichtung (= Veröffentlichungen der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft zu Kiel. Neue Folge, Nr. 29, ISSN0933-6737). Hirt, Kiel 1961.
Die Frau in der griechisch-römischen Antike. Heimeran, München 1969.
Vom römischen Manierismus. Von der Dichtung der frühen römischen Kaiserzeit (= Libelli. Bd. 327). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1971, ISBN 3-534-05676-0.
Historische und epische Tradition bei Silius Italicus, Beck, München 1984 (Zetemata, Band 80), ISBN 3-406-09680-8.
Das Geschichtswerk des Titus Livius (= Bibliothek der klassischen Altertumswissenschaften. Reihe 2, Neue Folge, 87). Winter, Heidelberg 1992, ISBN 3-533-04559-5.
Literatur
Erich Burck: Leipzig 1921–1925: Richard Heinze (1867–1929), Alfred Körte (1866–1946), Erich Bethe (1863–1940). In: Eikasmós. Band 4, 1993, S. 61–70.
Ute Köster (Hrsg.): Professor Burck zum 80. Geburtstag. Erinnerungen seiner Kieler Schüler der Kriegsgeneration, Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1981.
Eckard Lefèvre (Hrsg.): Monumentum Chiloniense. Studien zur augusteischen Zeit; Kieler Festschrift für Erich Burck zum 70. Geburtstag, Hakkert, Amsterdam 1975, ISBN 90-256-0717-9.
↑Friedrich Wermuth, Karl Irmscher u. a.: Von der kurfürstlichen Landesschule zum Gymnasium St. Augustin zu Grimma 1550 - 2000. S. 53. Beucha 2000, 240 Seiten, ISBN 3930076993