Enrico Noris wurde 1631 in Verona geboren. Er studierte Rhetorik und Logik in Rimini und trat dann dem Augustinerorden bei, wo er den Namen Enrico erhielt. Nach Abschluss seines Noviziats und seiner religiösen Ausbildung begann er ein philosophisches und theologisches Studium in Rom. Nach seiner Priesterweihe lehrte er Theologie und Philosophie, 1658 in Pesaro, 1662 in Perugia, 1664 in Florenz, 1666 in Padua, 1671 in Rom, 1674 an der Universität Pisa.
Sein Hauptwerk ist sein Vindiciae augustinianae, eine umfangreiche Darlegung und Verteidigung der Lehre von Augustinus von Hippo in der Auseinandersetzung mit dem Theologen Pelagius und seinen Schülern.
Aufgrund seiner orthodoxen Ansichten wurden Vorwürfe gegen ihn erhoben, die ihn des Jansenismus und des Bajanismus beschuldigten.[2] Per Dekret vom 4. März 1667 wurde sein unter dem Pseudonym Annibal Corradinus (Annibale Corradini) in Altdorf bei Nürnberg verlegtes Werk Miles macedonicus plautino sale perfrictus durch das Heilige Offizium auf den Index gesetzt.[3]
Michael Klaus Wernicke: Kardinal Enrico Noris und seine Verteidigung Augustins. (Cassiacum Band XXVIII). Augustinus-Verlag, Würzburg 1973.
Agustín M. Martínez: Introducción a la teología del cardenal Enrique Noris, agustino (1631–1704). Imp. Lathrop, Santiago de Chile 1946.
Claude Nicaise: Lettres de l'abbé Nicaise au cardinal Noris (1686–1701). Typographie et lithographie Jacquin, Besançon 1903.
Fernando Rojo Martínez: Ensayo bibliográfico de Noris, Bellelli y Bert. In: Analecta Augustiniana vol. 26 (1963) pp. 294–331
Ferdinand Leopold Miksch: Der Augustinerorden und die Wiener Universität: Ein Beitrag zu “ 600 Jahre Universität Wien ” (Fortsetzung und Schluss). Augustiniana, Vol. 17 (1967), pp. 37–83 (Online-Teilansicht)
↑Jesús Martínez de Bujanda, Marcella Richter: Index des livres interdits: Index librorum prohibitorum 1600–1966. Médiaspaul, Montréal 2002, ISBN 2-89420-522-8 (französisch, Digitalisat), S. 675 NORIS, Enrico (1631–1704).