Else Werkmann (geboren als Else Rutzen 1897 in Berlin; gestorben im 20. Jahrhundert) war eine österreichische Übersetzerin. Sie publizierte auch unter dem Namen Else Baronin Werkmann.
Else Rutzen war eine Tochter des Großindustriellen Franz Rutzen und dessen Frau Charlotte, geb. Schuberth. Zu ihrer Ausbildung gehörten der Besuch einer höheren Töchterschule und Sprachstudien.[1] Sie heiratete den österreichisch-ungarischen Offizier Karl Werkmann, der 1917 nach der Thronbesteigung Karl I. zu dessen Privatsekretär ernannt wurde und am Tag von dessen Abdankung noch zum Freiherrn geadelt wurde. Er blieb in Karls Diensten und zog mit diesem im März 1919 in dessen Exil in die Schweiz und dann weiter nach Madeira. Karl und Else Werkmann arbeiteten für die Legitimisten in der Republik Österreich.
Mit dem Adelsaufhebungsgesetz in Österreich im April 1919 verlor Else Werkmann das Recht auf die Verwendung des Adelstitels, worauf sie aber in ihren Übersetzungen, die in Deutschland wie in Österreich verlegt wurden, keine Rücksicht nahm; sie trat weiterhin als Baronin oder Freiin auf.
Else Werkmann übersetzte, zum Teil gemeinsam mit ihrem Mann, zeitgenössische politische Literatur und Memoirenliteratur aus dem Englischen und Französischen ins Deutsche. Daneben übersetzte sie sowohl Jugendbücher als auch eine Reihe Kriminalromane von Edgar Wallace, Detektivgeschichten mit Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle, sowie Krimis von Herbert Adams und Sax Rohmer. Die Kriminalromane wurden in ihrer Übersetzung auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg nachgedruckt.
Übersetzungen (Auswahl)
Boni de Castellane: Wie ich Amerika entdeckte. Erinnerungen. Berlin : Verlag für Kulturpolitik, 1926
Edward Grey: Fünfundzwanzig Jahre Politik 1892–1916. München : F. Bruckmann, 1926
Ernest Benn: Bekenntnisse eines Kapitalisten. München : F. Bruckmann, 1926
Walter Hines Page: Die Briefe des Botschafters Walter H. Page an Woodrow Wilson. Berlin : Verlag für Kulturpolitik, 1926