Das Unternehmen wurde 1895 als Bank für Elektrische Unternehmungen (kurz: Elektrobank) von der deutschen Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) in Verbindung mit einem Bankenkonsortium unter Führung der Schweizerischen Kreditanstalt(SKA) gegründet.[4]
In der Frühzeit der Elektrifizierung war die Elektrobank vor allem in Deutschland und in der Schweiz aktiv. Sie finanzierte u. a. den Bau der grossen Wasserkraftwerke in Rheinfelden (1898), Augst-Wyhlen (1912) und Laufenburg (1914).[4]
Der Erste Weltkrieg führte zum Ausstieg der AEG und einer regionalen Verlagerung des Geschäftes weg von Deutschland hin zu anderen Ländern wie Österreich, Italien, Spanien und Frankreich. Zudem war die Elektrobank zunehmend nicht nur im Bereich der Finanzierung, sondern auch im Bereich der Projektentwicklung und der technischen Planung tätig. Hierfür wurde 1920 eine Ingenieurplanungsabteilung ("Baubureau"), die spätere EWI, gegründet. 1939 war die Elektrobank Mitgründer der Pilatus Flugzeugwerke AG.
1946 erfolgte die Umbenennung in Elektro-Watt Elektrische und Industrielle Unternehmungen AG. Das Unternehmen plante und finanzierte zahlreiche Kraftwerksprojekte (insbesondere Wasserkraft) in der Schweiz, in Europa und in aller Welt. Elektro-Watt war u. a. am Bau des Atatürk-Staudammes, des Wasserkraftwerkes Karakaya und in der Schweiz am Bau des Kernkraftwerks Leibstadt beteiligt.
Zerschlagung
Mitte der 1990er-Jahre beschloss der Haupteigentümer Credit Suisse (Nachfolger der SKA) eine Neuorientierung und den Ausstieg aus dem Energie-Geschäft. Elektrowatt wurde daher aufgespalten und sukzessive verkauft:
Der Kernbereich mit den Beteiligungen im Bereich der Energieversorgung wurde 1996 in die Watt AG ausgelagert. Credit Suisse gab bis auf eine Minderheitsbeteiligung von 20 % seine Anteile an NOK (31 %), Bayernwerk und EnBW (je 24,5 %) ab. 2001/2002 gaben die deutschen Anteilseigner EnBW und E.ON (Nachfolger des Bayernwerkes) ihre Anteile an die NOK bzw. an deren Muttergesellschaft Axpo ab, so dass sich die Watt AG ganz in schweizerischem Besitz befand.[8] Im Gegenzug gingen die 1998 gegründete deutsche Tochtergesellschaft Watt Deutschland[9] und die Kraftwerke Rheinfelden und Laufenburg 2004 zu 100 % an EnBW.[10] E.ON zog sich zurück und baute stattdessen sein Engagement bei BKW FMB Energie aus.
Die seit 1964 selbständige technische Planungsgesellschaft Elektrowatt Ingenieurunternehmungen AG (EWI), später Electrowatt Engineering AG, wurde 1999 an den finnischen Konzern Jaakko Pöyry verkauft.[13] Im Jahr 2001 wurde das Unternehmen in einen Energiebereich (Electrowatt-Ekono AG) und einen Infrastrukturbereich (Electrowatt Infra AG) aufgeteilt. Sie firmierten als Pöyry Energy AG und Pöyry Infra AG. Im Jahr 2006 wurden schliesslich sämtliche Firmen der EWI-Gruppe in Pöyry umbenannt.[14]
Die verbleibende Elektrowatt-Holding (zuletzt als GmbH ohne jede Beteiligungen geführt) wurde 2008 liquidiert.
Beteiligungen
Im Laufe seines Bestehens hielt Elektrowatt unter anderem Beteiligungen an den folgenden Unternehmungen:[2]