Über seine Entwicklung als Künstler berichtet Diehl in seinem Buch Farbzeiten ausführlich. So schreibt er über seine Jugendjahre: „Mein Berufswunsch war immer bildender Künstler gewesen. Ich hatte mich nur nie getraut, dies auszusprechen.“[1] und bezieht sich dabei auf seine bürgerliche Herkunft, der solche „Spinnereien“ fremd waren. Er berichtet anschaulich über sein Kunststudium bei Raimer Jochims und dessen Impulse auf seine Entwicklung. Über die Frage: „[…] wieviel Farbe ist nötig, damit sie erlebbar wird?“[2] kommt er zu der Erkenntnis, dass je stärker die Farbe, umso ruhiger die Form sein müsse,[3] und referiert über seine große Liebe zur Landschaftsmalerei: „Schon lange habe ich die wiederkennbaren Formen von Landschaft, Porträts und Architektur zugunsten einer Arbeit an der freien Farbe aufgegeben. Trotzdem bin ich im Inneren immer noch dem Thema des Unendlichen in der Endlichkeit verbunden und behaupte, dass meine heutigen Farbreliefs eigentlich noch immer Landschaften sind.“[4]
Auch die Entwicklung weg von reiner Farbflächenmalerei hin zum Gestaltungselement des Reliefs berichtet er in seinem Buch: „Das Relief ist für mich so interessant, weil es eine Brückenposition einnimmt. Es liegt zwischen Bild und Skulptur, zwischen zweiter und dritter Dimension. […] Ich finde Nahtstellen interessant, die Übergänge zwischen Dimensionen und den Wechsel in den jeweils gültigen Gesetzen.“[5]
2019 hat Edgar Diehl den Otto-Schaffner-Preis für Plastik und Skulptur Mörfelden-Walldorf für sein Kunstwerk Hemingways Koffer gewonnen. Die drei Meter hohe Skulptur aus gelochtem Stahlblech ermöglicht dem Betrachter beim Umkreisen überraschende Einblicke und Sichtbezüge.[9]
2006: Grenzgänger der Konkreten Kunst, Ausstellung mit 19 Positionen, Künstlerverein Walkmühle, Wiesbaden
2012: Reliefreduktiv 1, Ausstellung mit 15 internationalen Künstlern, Künstlerverein Walkmühle, Wiesbaden
2014: Reliefreduktiv 2, Ausstellung mit 16 internationalen Künstlern, Kunstverein Speyer, Speyer
2014: Reliefreduktiv 3, Ausstellung mit 7 internationalen Künstlern, QuadrART Dornbirn, Österreich
2015: Reliefreduktiv 4, Ausstellung mit 18 internationalen Künstlern, Neuer Kunstverein Aschaffenburg
2015: Reliefreduktiv 5 Ausstellung mit 17 internationalen Künstlern, Galerie Bunsen/Götz, Nürnberg
2017:New Optics I, Galerie Thomas Hühsam, Offenbach
2017 New Optics II, Galerie Claudia Weil, Augsburg
2018 New Optics II, Museum Modern Art, Hünfeld
2018 Edgar Diehl & Friends, Galerie Mariette Haas, Ingolstadt
Publikationen
Farbzeiten. Wie Farben auf Menschen wirken. Sozialgeschichtliche Erfahrungen mit Farben. aktualisierte Neu- Auflage. Drachen-Verlag, Klein Jasedow 2011, ISBN 978-3-927369-57-3.
Literatur
Künstlerverein Walkmühle (Hrsg.): reliefreduktiv. Mit Beiträgen von Matthias Bleyl und Christian Janecke. Kunstverein Walkmühle, 22. April bis 17. Juni 2012. Surface-Book, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-939855-27-9.
dr. julius / ap (Hrsg.): Farberkundungen. Mit einem Beitrag von Johannes Meinhardt, dr. julius / ap, 22. März bis 21. April 2013. Surface-Book, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-939855-29-3.
Katalog zur Ausstellung reliefreduktiv vom 22. April bis 17. Juni 2012 im Künstlerverein Walkmühle in Wiesbaden, Herausgeber: Künstlerverein Walkmühle, Wiesbaden, abgerufen am 23. Oktober 2015