Dieser Artikel beschreibt die bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft gebauten Containerschiffe des Typs Ecobox. Für die bei Ferus Smit entstandenen Mehrzweckschiffe siehe Ferus Smit Ecobox.
Nach der Übernahme der Flensburger Werft durch den Lübecker Reeder Egon Oldendorff entwickelte die FSG Anfang der 1990er Jahre ein gemeinsames Konzept mit fünf Varianten eines Schiffstyps mit Tragfähigkeiten von 25.000, 34.000, 38.000, 42.000 und 48.000 Tonnen. Auf der Grundlage eines Basisentwurfs mit strömungsgünstigen Vor- und Achterschiffen konnten die Auftraggeber die Anzahl der Laderaummodule wählen. Auch ein nachträglicher Umbau auf eine längere Bauvariante war schon werftseitig vorbereitet.
Die Schiffe sind als Mehrzweck-Trockenfrachtschiffe mit weit achterem Deckshaus ausgelegt und in der Hauptsache für den Containertransport vorgesehen. Der Entwurf wies eine Reihe von eigenständigen Details auf. So verfügen die Ecobox-Schiffe im Vergleich mit gleich großen Containerschiffen ihrer Zeit über eine jeweils rund 40 Prozent höhere Tragfähigkeit, Tankdeckenfläche und Laderauminhalt und besitzen boxförmige Laderäume, deren Besonderheit das Fehlen eines Lukensülls ist. Die verstärkte obere Süllbank, die normalerweise den oberen Abschluss des Lukensülls bildet, ist beim Ecobox-Typ direkt in das Hauptdeck eingelassen. Die Aufgabe des fehlenden Lukensülls in der oberen Gurtung wird vom oberen Teil der seitlichen Doppelhülle übernommen, der über den Seitentanks als Betriebsgang mit verstärkten Seitenwänden (Schergang außen und Laderaumwand innen) ausgeführt ist.[2] Des Weiteren wurde bei der Konstruktion bewusst auf den weitgehenden Einsatz von höherfesten und damit dünneren Schiffbaustahl verzichtet, was die Schiffe während ihrer Betriebszeit wesentlich dauerhafter machen soll und das Schrottgewicht beim anschließenden Abbruch erhöht.
Die Bauaufträge für die ersten vier Schiffe vom Typ CC 42 nahm die Werft im November 1992 von der staatlichen chinesischen Außenhandelsorganisation entgegen[3] zwei davon erstellten die Emder Nordseewerke. Weitere vier CC 42 Aufträge folgten für die Hamburger Reederei Alfred C. Toepfer, der sie langfristig an die amerikanische Lykes Lines verchartert hatte. Den dritten und vierten Bauauftrag nahm Toepfer nach dem Zusammenbruch der amerikanischen Reederei aber nicht ab, sie kamen für die Bremer Reederei F. A. Vinnen und die Schweizer Mediterranean Shipping Company in Fahrt. Es folgten zwei kleine CC 34 Ecoboxen für die chilenische Reederei Compañía Chilena de Navegación Interoceánica (CCNI). Die letzten beiden Schiffe waren je ein CC 42 für die Reederei F. Laeisz und F. A. Vinnen.
Die Schiffe
Ecobox-Schiffe
Bauname
Typ
Bauwerft/ Baunummer
IMO-Nummer
Ablieferung
Auftraggeber
Umbenennungen und Verbleib
Trade Sol
CC 42
FSG/685
9064748
26. April 1994
Trade Sol Shipping, Hongkong Worlder Shipping
1994 Sea Excellence, 1994 Chesapeake Bay, 1995 Jadroplov Trader, 1995 Trade Apollo, 2002 MSC Bruxelles, 2003 MSC Lara, 2023: MSC Lara II, so in Fahrt
Trade Cosmos
CC 42
FSG/686
9064750
1994
Trade Cosmos Shipping, Hongkong Worlder Shipping
1995 Sea Excellence, 1994 6 Trade Cosmos, 2002 MSC Beijing, 2003 MSC Eleonora, so in Fahrt
Trade Selene
CC 42
Nordseewerke/ 506
9064786
April 1995
Trade Selene Shipping, Hongkong Worlder Shipping
2001 MSC Amsterdam, 2002 Trade Selene, 2003 MSC Amsterdam, 2008 MSC Nairobi, 2010 Nairobi, ab 8. Januar 2015 in Alang verschrottet.
Detlefsen, Gert Uwe; Abert, Hans Jürgen: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 1 - Die Entwicklung, deutsche Serien nach 1945 Die Schicksale der Hansa-A-Frachter. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-41-7.
Detlefsen, Gert Uwe; Abert, Hans Jürgen: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 2 - Die Schicksale und Lebensläufe der Hansa-B und C-Frachter, der Deutschen Mehrzweckfrachter, Typ '36 / 36 L', Trampko, Typ 'Rendsburg', BV 16/1800, RW 39/49 und Eco-Box. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-42-5.