Dieser Artikel behandelt die Eisenbahnverbindung zwischen Deutschland, den Niederlanden und Belgien; zu der gleichnamigen Nacktschneckengattung siehe Limax; zur Eisenbahnverbindung zwischen Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz siehe Dreiländerbahn.
Seit dem 29. Januar 2019 verkehren die Züge halbstündlich zwischen Maastricht und Heerlen sowie stündlich grenzüberschreitend bis Aachen. Inzwischen wurde der Halbstundentakt durch den zweigleisigen Ausbau zwischen Heerlen und Landgraaf bis Herzogenrath ausgeweitet. Seit Dezember 2023 wird ebenfalls Aachen zwei Mal pro Stunde erreicht, was vorher durch Trassenkonflikte mit dem RE 4 nicht möglich war. Die stündliche Verlängerung der Linie nach Lüttich fand am 30. Juni 2024 statt.[5][6] Ziel ist, die Verbindung Lüttich–Maastricht–Aachen im 30-Minuten-Takt zu bedienen.
Mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 wurde der Verkehr von Heerlen nach Herzogenrath aus der Euregiobahn herausgelöst.[7] Stattdessen verkehrte ein Pendelzug als RE 18 mit Dieseltriebwagen betrieben durch DB Regio, da die Elektrifizierung der Strecke zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertiggestellt war.[8]
Betriebsaufnahme
Mit der bis Dezember 2018 fertiggestellten Elektrifizierung[9] der Bahnstrecke zwischen Landgraaf und Herzogenrath sollte der neue Regional-Express mit dem Namen LIMAX zwischen Lüttich und Aachen über Maastricht verkehren und die bisherigen Einzelverbindungen ersetzen.[10][11] In den Niederlanden hat die Verbindung die Bezeichnung Drielandentrein, übersetzt Dreiländerzug.
Eine Woche vor dem Fahrplanwechsel wurde gemeldet, dass der durchgehende Zugverkehr aus den Niederlanden nach Aachen nicht am 9. Dezember 2018 beginnen könne. Grund dafür war die fehlende Zulassung der Mehrsystemzüge für Deutschland. Zwischen Heerlen und Aachen wurde daher mit dem Fahrplanwechsel bis einschließlich 26. Januar 2019 ein Schienenersatzverkehr angeboten.[12] Am 27. Januar 2019 wurde der Zugverkehr zwischen Aachen und Maastricht aufgenommen und am 16. Februar 2019 konnten Fahrgäste kostenlos den neuen Zug zwischen Aachen und Maastricht testen.[13]
Probleme mit ETCS in Aachen
Bei den Tests der Züge von Arriva traten Ende 2022 Probleme mit dem Zugbeeinflussungssystem ETCS im Aachener Hauptbahnhof auf. Ein Mangel an der Software hinderte die Züge offenbar an der Einfahrt in den Bahnhof.[14] Infolgedessen fielen die durchgängigen Züge von Aachen nach Heerlen von Januar bis März 2023 aus.[15] Daraufhin wurde im Aachener Hauptbahnhof der Fahrplan für Zugmeldestellen dahingehend geändert, dass der RE 18 jetzt ein anderes Gleis nutzen kann, auf dem eine Einfahrt möglich ist. Für diese Gleisänderung mussten alle dortigen Zugbewegungen während der Betriebszeiten des RE 18 geprüft und teilweise entsprechend angepasst werden. Ab dem 27. März 2023 wurde der Verkehr von und nach Aachen wieder aufgenommen.[16]
Der Abschnitt zwischen Heerlen und Landgraaf wurde 2022 zweigleisig ausgebaut, um zum Jahresfahrplan 2023 den Takt auf 30 Minuten zu verdichten. Infrastrukturelle Maßnahmen auf deutscher Seite, die eine konfliktfreie Trassenführung der zweiten Leistung über Herzogenrath hinaus nach Aachen Hbf ermöglichen, sind noch nicht fertiggestellt, so dass diese Züge zunächst in Herzogenrath enden werden. Hier gab es einen bahnsteiggleichen Anschluss an die RB 20 (Euregiobahn). Außerdem wurde die Verbindung bis zum Bahnhof Maastricht-Randwyck verlängert.[17] Der AVV meldet, dass ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 die in Herzogenrath endenden Leistungen nach Aachen verlängert werden sollen, sodass dann ein Halbstundentakt zwischen Maastricht und Aachen bestünde.[18] Bereits am 9. Mai 2022 wurde die Fertigstellung des zweigleisigen Ausbau des Abschnitt zwischen Heerlen und Landgraaf gemeldet.[19]
Verlängerung nach Lüttich
Verweigerung aufgrund von ETCS
Im November 2018 wurde bekannt, dass die Linie nicht wie geplant zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 den Betrieb zwischen dem niederländischen Maastricht und dem belgischen Lüttich aufnehmen kann. Das Vorhaben scheitert daran, dass von belgischer Seite durch NSA Rail Belgium die Betriebsgenehmigung der neuen Züge des Typs Stadler Flirt von Arriva verweigert wird, da diese nicht über das neue europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS verfügen.[20] In den Medien wurde kritisiert, dass dieser Sachverhalt erst einen Monat vor dem Betriebsstart kommuniziert wurde und dass Belgien die verpflichtende ETCS-Ausrüstung für neue Züge bereits vor der europäischen Verpflichtung (ab 2025) eingeführt hat,[21] gemäß dem belgischen ETCS-Masterplan, der nach dem Eisenbahnunfall von Buizingen (2010) begonnen wurde. Später, im Juni 2022, wurde das ETCS auf der belgischen Linie 40 zwischen Lüttich und Visé (Grenze) tatsächlich in Betrieb genommen. Hier betreibt die NMBS/SNCB eine Verbindung zwischen Maastricht und Lüttich, seit 3. September 2018 unter der Liniennummer S43 der S-Bahn Lüttich. Dies bedeutete auch weiterhin, dass eine Fahrt im Regionalverkehr zwischen Aachen und Lüttich damals nicht ohne Umsteigen möglich war, da die belgischen Eisenbahnen mit Fahrplanwechsel im Dezember 2014 den euregioAIXpress (RE 29) nicht mehr nach Lüttich fahren ließ, sondern als Regionalbahnverbindung (französischtrain local, niederländischlokale trein) (L 09) nach Spa.
ETCS
Mitte 2020 hat Arriva mit Stadler Rail einen Vertrag abgeschlossen, 36 Züge, darunter vorrangig die des RE 18, mit ETCS auszurüsten. Ab Ende 2023 sollte der Dreiländerzug auch bis nach Liège-Guillemins[22] und ebenso der euregioAIXpress bis nach Liège-Saint-Lambert fahren. Somit verkehrt der RE 29 wieder durchgehend von Aachen nach Lüttich mit Halt an allen Unterwegsstationen.[23] Damit gibt es zum Jahresfahrplan 2024 in der Euregio Maas-Rhein eine wesentliche Verbesserung im regionalen Bahnverkehr.
Die niederländische Staatssekretärin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft teilte jedoch im Oktober 2023 mit, dass erneut „unvorhergesehene technische Herausforderungen“ mit dem Zugbeeinflussungssystem eine Fahrt der Züge in allen drei Ländern verhindern. Eine durchgehende Verbindung von Aachen über Maastricht nach Lüttich ist daher erst ab 10. Juni 2024 möglich.[24][25] Bis dahin erfordert eine Fahrt von Aachen nach Lüttich weiterhin entweder einen Umstieg in Maastricht oder die Fahrt mit dem RE 29 über Verviers.[26]
ETCS-Testfahrten
Aufgrund von Testfahrten für ETCS verkehrte der Limax zwischen dem 11. Dezember 2023 und Ende Januar 2024 nicht auf der Strecke Maastricht Heerlen und wird dort durch einen Bus im Zweistundentakt ersetzt.[27] Im März 2024 meldete der Aachener Verkehrsverbund, dass im Juni 2024 der Zug alle drei Länder bedienen wird.[28] Seit 30. Juni 2024 wird die Verbindung Aachen–Lüttich über Maastricht stündlich bedient, die Verbindung Aachen–Maastricht wird weiterhin halbstündlich bedient[29]. Die Fahrtzeit von Aachen nach Lüttich beträgt 93 Minuten.
↑Anne Hettinga: Presentatie Arriva Limburg. (PDF-Datei; 1,63 MB) Arriva, 8. Juni 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juni 2015; abgerufen am 9. Juni 2015 (niederländisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ovinnederland.nl