Bereits 1334 gab es in Steinhagen eine selbstständige Pfarrei. Vor der Abpfarrung gehörte Steinhagen zur Peterskirche in Kirchdornberg. Die vormals zweischiffige Hallenkirche wurde im 14. Jahrhundert errichtet und 1901 nach den Plänen von Karl Siebold aus Bethel bei Bielefeld mit einer querschiffartigen Erweiterung versehen. Dem Bau ist im Westen ein Turm mit Satteldach vorgelagert.
Auf dem Vorplatz des Hauptportals steht auf einem gestuften Sandsteinsockel mit der Inschrift Steinhagen seinen gefallenen Söhnen eine bronzene Soldatenfigur mit Pickelhaube, Gewehr und emporgerecktem Eichenlaub. Tafeln an den Seiten nennen die Gefallenen. Der Blick des siegreich dargestellten Soldaten richtet sich nach Westen, also gegen den "Erbfeind" Frankreich. Die Gemeinde weihte dieses Kriegerdenkmal am 28. Oktober 1906 zum Gedenken an die Gefallenen des 19. Jahrhunderts. 1984 wurde das Denkmal restauriert.[3] 2023 forderte ein Bürgerantrag die Errichtung eines Friedensdenkmales als Gegendenkmal.[4]
Das Kriegerdenkmal von 1906 vor der Kirche
Haspelkreuz
Das Haspelkreuz von 1778
An der südlichen Turmseite der Kirche befindet sich ein Kreuz aus Schmiedeeisen mit einem Eichstempel von 1778. Das Kreuz zeigt zwischen seinen vier Armen eine Länge von zwei Brandenburger Ellen an (ca. 133 cm). Es stammt aus der Zeit, in welcher in Steinhagen das Leinengewerbe und die Spinnerei dominierten.[5][6][7]
Literatur
Albert Ludorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen. Kreis Halle. Münster 1909.
↑Ingrid Haskenhoff: 38 Baudenkmäler in der Gemeinde. In: Gemeinde Steinhagen (Hrsg.): Steinhagen 1258–2008. Geschichte und Entwicklung. Gieselmann Druck + Medien, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-00-021324-3, S.102.
↑Hans Otto Busch: Entstehung und Entwicklung des Leinengewerbes. In: Gemeinde Steinhagen (Hrsg.): Steinhagen 1258–2008. Geschichte und Entwicklung. Gieselmann Druck + Medien, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-00-021324-3, S.170.
↑Michaela Kipp: "Das Beste Volk von der Welt". Auf Preußens Spuren in Minden-Ravensberg. Historische Exkursionen durch die Provinz. In: Schriftenreihe des Historischen Museums Bielefeld. Band26. tpk-Verlag, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-936359-35-0, S.Route 2.
↑Heinrich Meise, Erich Wehmeier: Die Entwicklung des Dorfes Steinhagen seit dem 16. Jahrhundert. In: Gemeinde Steinhagen (Hrsg.): Steinhagen 1258–2008. Geschichte und Entwicklung. Gieselmann Druck + Medien, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-00-021324-3, S.62.