Die erste Dorfkirche erhielt das Dorf Hänchen im 14. Jahrhundert, diese war eine Filialkirche von Groß Gaglow.[1] Im Jahr 1743 erhielt der Turm ein datiertes Glockengeschoss und einen achteckigen Spitzhelm. 1867 wurde die alte Dorfkirche bis auf den Turm abgerissen und das Kirchenschiff neu gebaut. Diese bis heute erhaltene Kirche ist ein Saalbau aus Backstein mit einer dreiseitigen und durch Pfeiler gegliederten Ostfront. Sie weist Stile der Neugotik auf.[2] An der Südwand befindet sich eine kleine Vorhalle mit Eingangsportal und einem Stufengiebel. Im Inneren hat die Kirche eine Westempore.[3]
Die Dorfkirche Hänchen ist mit einer Orgel der Firma Hermann Eule Orgelbau aus Bautzen ausgestattet. Die Kirchenglocke wird auf das 15. Jahrhundert datiert. Im April 1945 brannte die Kirche bis auf die Umfassungsmauern ab. In der folgenden Zeit wurde sie wieder aufgebaut und wird seit 1951 wieder für Gottesdienste genutzt.[4] Im Sommer 2013 wurde das Dach der Kirche erneuert.[5]
Kirchengemeinde
Die Kirche in Hänchen gehört seit jeher als Filialkirche zur Kirchengemeinde Groß Gaglow. Neben den Einwohnern von Hänchen gingen auch die Einwohner von Klein Gaglow in die Hänchener Kirche. Als Arnošt Muka die Dörfer Anfang der 1880er Jahre besuchte, waren der größte Teil der Einwohner der Kirchengemeinde Sorben. Bis zum Tod des Pfarrers Bĕtkaŕ fanden in Hänchen Gottesdienste in sorbischer Sprache statt. Danach erhielt die Kirchengemeinde einen deutschsprachigen Pfarrer, der zuvor in Zibelle tätig war.[6]
↑Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. O. Gustav Harnecker’s Buchhandlung, Frankfurt a. O. 1844, S. 40 (Online).
↑Dorfkirche Kolkwitz OT Hänchen. Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (KiBa), abgerufen am 24. Januar 2021.
↑Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 455.