Dmytro Tabatschnyk bzw. Dmitri Wladimirowitsch Tabatschnik (russischДмитрий Владимирович Табачник, ukrainischДмитро Володимирович Табачник; * 26. November1963 in Kiew, Ukrainische SSR) ist ein ukrainischer Politiker (PR) und war von 11. März 2010 bis 23. Februar 2014 Minister für Bildung und Wissenschaft.
Nach dem Wahlsieg der Partei der Regionen wurde er im Kabinett Asarow zum Minister für Bildung, Wissenschaft und Sport ernannt. Tabatschnik hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die russische Sprache im Bildungssystem der Ukraine wieder zu stärken, nachdem diese seit der Unabhängigkeit des Landes teilweise stark zurückgedrängt wurde.[1] Kritiker der national gesinnten Opposition werfen ihm dagegen vor, die Unterdrückung der ukrainischen Sprache und Kultur zu fördern.[2] Im Westen der Ukraine gab es Proteste gegen die Ernennung Tabatschniks, während es in den russischsprachigen Gebieten des Landes öffentliche Solidaritätsbekundungen gab.[3] Er wurde bedingt durch die Ereignisse des Euromaidan am 27. Februar 2014 im Amt des Bildungsministers durch den Hochschulpräsidenten Serhij Kwit abgelöst.
Am 6. März 2014 hat der Rat der Europäischen Union in Brüssel mit der Verordnung 208/2014 restriktive Maßnahmen gegen Dmytro Tabatschnyk verhängt. Begründet wird dies mit der strafrechtlichen Verfolgung von Tabatschnyk zur Untersuchung von Straftaten im Zusammenhang mit der Veruntreuung öffentlicher Gelder der Ukraine und des illegalen Transfers dieser Gelder in das Ausland.[4]