Die Division 1 1971/72 war die 34. Austragung der professionellen französischen Fußballliga. Meister wurde zum vierten Mal seit 1937 Olympique Marseille.
Erster Spieltag war der 11. August 1971, letzter Spieltag der 27. Mai 1972. Eine „Winterpause“ gab es vom 20. Dezember bis 7. Januar.[1]
Teilnahmeberechtigt waren die Vereine, die die Vorsaison nicht schlechter als auf dem 17. Platz abgeschlossen hatten, dazu drei Aufsteiger aus der zweiten Division. Somit spielten in dieser Saison folgende Mannschaften um den Meistertitel:
Marseille gelang die Titelverteidigung relativ problemlos, weil die vor Saisonbeginn zu Mitfavoriten erklärten Kontrahenten Saint-Étienne und Nantes den Erwartungen nicht gerecht wurden. Saint-Étienne gewann zwar beide Spiele gegen Olympique und besaß den torgefährlichsten Angriff der Liga, leistete sich aber alleine sechs Heimniederlagen und machte zeitweise mehr durch die Attacken seines Präsidenten Roger Rocher gegen sein Marseiller Pendant Marcel Leclerc von sich reden, der den als „unlautere Abwerbung“ betrachteten Wechsel von Torwart Carnus und Abwehrspieler Bosquier zu OM lange nicht zu akzeptieren bereit war.[2] Auch Nizza konnte trotz des Zugangs von vier Nationalspielern (Baratelli, Loubet, Huck, Revelli) seine Titelambitionen nicht mit entsprechenden Leistungen bestätigen.[3] So blieben als tatsächliche Haupt-Verfolger Nîmes und Sochaux, die aber zu Marseille stets einen Abstand einhielten, der dem alten und neuen Meister einige „Verschnaufpausen“ erlaubte – so beispielsweise im April, als OM sich auf einem 10-Punkte-Vorsprung „ausruhte“.[4] Für Nîmes, wo der „unverwüstliche“ Kader Firoud wieder auf der Trainerbank saß und zwei ehemalige rumänische Internationale (Voinea, Pârcălab) stürmten, bedeutete der zweite Platz nach zwölf Jahren ein Erfolgserlebnis, bestätigte aber zugleich seine Rolle als „ewiger Zweiter“.[5]
Am Tabellenende konnte die AS Angoulême den Abstieg nicht vermeiden, weil sie insbesondere bei Auswärtsspielen ein nahezu zuverlässiger Punktelieferant war, der dort in 19 Begegnungen lediglich zwei Unentschieden auf der Habenseite verbuchen konnte. Sie wurde begleitet von Lille und Monaco, zwei Ex-Meistern, die allerdings zu dieser Spielzeit erst in die Division 1 zurückgekehrt waren. Auch der dritte Neuling, Paris SG, musste die Spielklasse nach dieser Saison wieder verlassen – und das sogar Richtung dritte Liga –, weil er eine Verbandsbestimmung nicht erfüllte, nach der Profiklubs auch Amateur- und Jugendmannschaften zu unterhalten hatten; an seiner Stelle wurde der Paris FC zur folgenden Spielzeit in die D1 aufgenommen. Dafür hatten sich auf sportlichem Wege außerdem mit US Valenciennes-Anzin, CS Sedan und den Racing-Pierrots Strasbourg-Meinau die drei Absteiger von 1971 qualifiziert.
Platzierungskriterien: 1. Punkte – 2. Tordifferenz – 3. geschossene Tore
Dazu kamen sechs Eigentore.[6][7][8]
1932/33 | 1933/34 | 1934/35 | 1935/36 | 1936/37 | 1937/38 | 1938/39 | 1939/40* | 1940/41* | 1941/42* | 1942/43* | 1943/44* | 1944/45* | 1945/46 | 1946/47 | 1947/48 | 1948/49 | 1949/50 | 1950/51 | 1951/52 | 1952/53 | 1953/54 | 1954/55 | 1955/56 | 1956/57 | 1957/58 | 1958/59 | 1959/60 | 1960/61 | 1961/62 | 1962/63 | 1963/64 | 1964/65 | 1965/66 | 1966/67 | 1967/68 | 1968/69 | 1969/70 | 1970/71 | 1971/72 | 1972/73 | 1973/74 | 1974/75 | 1975/76 | 1976/77 | 1977/78 | 1978/79 | 1979/80 | 1980/81 | 1981/82 | 1982/83 | 1983/84 | 1984/85 | 1985/86 | 1986/87 | 1987/88 | 1988/89 | 1989/90 | 1990/91 | 1991/92 | 1992/93 | 1993/94 | 1994/95 | 1995/96 | 1996/97 | 1997/98 | 1998/99 | 1999/2000 | 2000/01 | 2001/02 | 2002/03 | 2003/04 | 2004/05 | 2005/06 | 2006/07 | 2007/08 | 2008/09 | 2009/10 | 2010/11 | 2011/12 | 2012/13 | 2013/14 | 2014/15 | 2015/16 | 2016/17 | 2017/18 | 2018/19 | 2019/20** | 2020/21 | 2021/22 | 2022/23 | 2023/24 | 2024/25 * Die Saisons 1939/40 bis 1944/45 („Kriegsmeisterschaften“) zählen nicht als offizielle Spielzeiten.** Die Saison 2019/20 wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie vorzeitig abgebrochen.
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