Dili-Malaiisch
|
Gesprochen in
|
Osttimor
|
Sprecher
|
63
|
Linguistische Klassifikation
|
-
-
-
-
|
Sprachcodes
|
ISO 639-1
|
–
|
Dili-Malaiisch ist eine Kreolsprache des Malaiischen, die in Osttimor gesprochen wird und aus einer Pidgin-Sprache entstand, die Händler benutzten.[1] Dili-Malaiisch hat viele Lehnwörter aus dem Portugiesischen und dem Tetum. Es hat viele seiner Endkonsonanten verloren und hat nasalisierte Vokale, die aus Endvokal und Nasalfolgen entstanden sind. *ə wurde a oder e.[2]
Noch Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Malaiisch als Handelssprache in der damaligen Kolonie Portugiesisch-Timor gesprochen und selbst von den Portugiesen und Topasse verwendet. Dann verschwand die Sprache in der portugiesischen Kolonie. Anscheinend hatte die portugiesische Administration nach 1870 dafür gesorgt. Tetum Prasa und Portugiesisch übernahmen die Funktion des Malaiischen als Handelssprache innerhalb Timors und nach außen. Nur bei der arabischen Minderheit in Osttimor überlebte Malaiisch noch lange als Alltagssprache in Dilis Stadtviertel Kampung Alor und war 1975 noch die wichtigste Zweitsprache in Oe-Cusse Ambeno. Hier spielte der Einfluss des umgebenden indonesischen Westtimor eine Rolle.[3]
2015 nannten in der Volkszählung nur noch 63 Osttimoresen Malaiisch als ihre Muttersprache.[4] 2010 waren es 107.[5] 1978 wurde die Zahl der Sprecher noch auf etwa 500 geschätzt. Die indonesische Besetzung Osttimors (1975–1999) sorgte wahrscheinlich für eine Verdrängung des Dili-Malaiischen durch Bahasa Indonesia.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b Inyo Yos Fernandez: Beberapa catatan tentang Bahasa Melayu Dili: Studi awal mengenai bahasa Melayu di Timor Timur, Simposium Internasional Ilmu-ilmu Humanoria II. Bidang Serajah dan Linguistik (Fakultas Sastra, Universitas Gajah Mada) Yogyakarta, 26.–27. April 1993, abgerufen am 7. Mai 2023.
- ↑ K. Alexander Adelaar und D.J. Prentice, mit Beiträgen von C.D. Grijns, H. Steinhauer und A. van Engelenhoven: Malay: Its history, role and spread. In: Stephen A. Wurm, Peter Mühlhäusler, Darrell T. Tryon: Atlas of Languages of Intercultural Communication in the Pacific, Asia, and the Americas: Vol I: Maps. Vol II: Texts, 2011. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ John Hajek: Towards a Language History of East Timor, in: Quaderni del Dipartimento di Linguistica – Università di Firenze 10 (2000), S. 213–227.
- ↑ a b Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ Volkszählung von 2010 (Memento des Originals vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dne.mof.gov.tl
Adabe |
Atauru (Atauru, Dadu’a, Rahesuk, Raklungu, Resuk) |
Baikeno |
Bekais |
Bunak |
Dili-Malaiisch |
Fataluku |
Galoli |
Habun |
Idalaka (Idaté, Isní, Lakalei, Lolein) |
Kawaimina (Kairui, Waimaha, Midiki, Naueti) |
Kemak |
Makalero |
Makasae (Sa’ane) |
Makuva |
Mambai |
Manetlan |
Portugiesisch |
Rusenu |
Tetum (Tetum Prasa, Tetum Terik, Nanaek) |
Tokodede