Die deutschen Kolonialfunkstellen sollten ein Nachrichtennetz zur drahtlosen Telegrafie in den deutschen „Schutzgebieten“ bilden. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs konnte jedoch nur ein Teil der geplanten Anlagen fertiggestellt werden. Den Bau und Betrieb übernahm vielfach die Firma Telefunken, die vom Deutschen Reich dazu beauftragt wurde. Es existierten auch private oder provisorische Funkstellen. Im Allgemeinen kann zwischen transkontinentalen Großfunkstellen für den Nachrichtenverkehr mit Europa oder anderen Kolonien und regionalen Klein- bzw. Küstenfunkstellen unterschieden werden. Nach Kriegsausbruch wurden zeitweilig Kriegsfunkstellen bzw. -empfangsstellen errichtet, die dem Nachrichtenverkehr der Schutztruppe dienten.
Die Liste enthält die Funkstellen, die bis zum Kriegsausbruch Anfang August 1914 fertiggestellt wurden, sowie Funkstellen zu Kriegszwecken während des Ersten Weltkriegs.
Reinhard Klein-Arendt: “Kamina ruft Nauen!” Die Funkstellen in den deutschen Kolonien 1904-1918. 3. Auflage, Wilhelm Herbst Verlag, Köln 1999, ISBN 3-923-925-58-1.
Röscher: Die Funktelegraphie in den deutschen Schutzgebieten, in: Telefunken-Zeitung. 4. Jahrgang, Nr. 21, Juli 1920, S. 48–56, Vollständiges Heft online PDF, kostenfrei, ca. 4,5 MB.
Hermann Thurn: Die Funkentelegraphie im Recht. Eine rechts- und verkehrsgeschichtliche Abhandlung, Schweitzer, München / Berlin / Leipzig 1913, DNB36176118X (in Franktur).
Hermann Thurn: Die Funkentelegraphie (= Aus Natur und Geisteswelt, Band 167), 2. Auflage, Teubner, Leipzig 1913, OCLC601353116; 5. Auflage, Teubener, Leipzig 1918, DNB362887683.
Hochschulschriften
Alfred Schwabe: Die Funkentelegraphie als Verkehrsmittel, Berlin 1922 DNB361376561 (Rechts- und staatswissenschaftliche Dissertation Universität Halle 1923, 2 Blatt, 8).
Alfred Ristow: Die internationale Entwicklung und Bedeutung der Funkentelegraphie, Ebering, Berlin 1926, DNB571087744 (Rechts- und staatswissenschaftliche Dissertation Universität Königsberg 1927, 131 Seiten, 8).