Dieser Artikel behandelt die von 1935 bis 1939 aktive NS-Organisation. Für den 1951 gegründeten, bis 2001 ebenfalls Deutsch-Englische Gesellschaft genannten Verein siehe Deutsch-Britische Gesellschaft.
Die Deutsch-Englische Gesellschaft (DEG) war eine deutsche Organisation zur deutsch-britischen Verständigung in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie war die deutsche Schwesterorganisation der britischen Anglo-German Fellowship. Sie wurde am 2. Dezember 1935 von Joachim von Ribbentrop gegründet und im September 1939 aufgelöst. Die Löschung aus dem Vereinsregister erfolgte in den 1960er Jahren.[1]:S. 115
Wirklich aktiv wurde die Gesellschaft erst Mitte 1937, als sich eine enge Zusammenarbeit mit der Anglo-German Fellowship entwickelte. Den Höhepunkt ihre Aktivitäten entfaltete die DEG 1938.
Der Mitgliedsbeitrag betrug 20 Reichsmark. Die Finanzierung erfolgte durch Spenden aus der Wirtschaft, so etwa Mittel aus Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft, wie auch die Dienststelle Ribbentrop. Außerdem erhielt die Gesellschaft auch staatliche Zuschüsse. Im ersten Jahr hatte der Haushalt eine Höhe von 90.650 RM. Im folgenden Jahr stieg er auf knapp 100.000 RM.[1]:S. 114
Der Geschäftsführer Gert Schlottmann beschrieb 1938 die Aufgaben der Vereins wie folgt: „Die Pflege der freundschaftlichen Beziehungen zwischen führenden Persönlichkeiten des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens in Deutschland und England, insbesondere durch Zusammenarbeit mit der Anglo-German-Fellowship und Anknüpfung ihrer Mitglieder“.[1]:S. 113 Haupttätigkeit waren politische Vorträge und kulturelle Veranstaltungen. Als Mitteilungsblatt erschienen seit 1938 die „Deutsch-Englischen Hefte“ sechsmal jährlich. Der Deutsch-Englische Kreis (DEK) war die Jugendorganisation der DEG, die deutsch-englische Jugendlager organisierte.
Mitglieder
Vom April 1937 bis zum April 1938 stieg die Mitgliederzahl von 176 auf 560. Im Frühjahr 1939 waren es 700 und es wurde eine Aufnahmesperre verhängt. Mitglieder waren u. a.:
Eugen Lehnkering (Vorsitzender des Vorstandes, Reeder, Vizepräsident der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer, außenpolitischer Berater Ribbentrops)
Ernst Ritter: Die erste Deutsch-Englische Gesellschaft (1935–1939). In: Friedrich Kahlenberg (Hrsg.): Aus der Arbeit der Archive. Boppard am Rhein 1989, S. 811–826.
Karlheinz Schädlich: Appeaser in Aktion. Hitlers britische Freunde in der Anglo-German Fellowship. Jahrbuch für Geschichte 1969, S. 228 f.
Ralph Uhlig: Die Deutsch-Englische Gesellschaft 1949–1983. Der Beitrag ihrer "Königswinter-Konferenzen" zur britisch-deutschen Verständigung, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1986, ISBN 3-525-36192-0.
Alexander Wolz: Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha und die Deutsch-Englische Gesellschaft (1935–1939). In: Coburger Geschichtsblätter Jahresband 31. Jahrgang 2023, ISSN 0947-0336, S. 109–123.
↑ abcAlexander Wolz: Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha und die Deutsch-Englische Gesellschaft (1935–1939). In: Coburger Geschichtsblätter Jahresband 31. Jahrgang 2023, ISSN 0947-0336.
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