Als die South Bound Railroad eine Strecke von Savannah nach Columbia baute, kreuzte sie die ältere Strecke in der Nähe von Grahams. Einige Jahre später wurde auch hier wurde ein Bahnhof und eine neue Siedlung errichtet, die nach dem Generaldirektor der South Bound Company Denmark getauft wurde. Der Ort wuchs schnell und schloss auch Grahams mit ein.[4] 1891 benannte sich die Gemeinde in Denmark um.[5] Aus dem früheren Bahnhof Grahams wurde East Denmark, was aber zu Verwirrungen führte. Nachdem es deshalb fast zu einer Kollision von zwei Zügen gekommen war, wurde East Denmark in Sato umbenannt. Dieser Name sollte einen Funktionär der Southern Railroad ehren, die die Bahnstrecke mittlerweile betrieb.[4] Denmark wurde zu einem Verkehrsknoten mit drei Bahnstrecken,[5] 1919 betrieben von der Southern Railroad, der Seaboard Air Line Railroad und der Atlantic Coast Line Railroad.[7]
1897 wurde das Voorhees College gegründet, damals unter dem Namen Denmark Industrial School for African Americans. Denmark wurde auch ein wichtiger Standort der American Telephone and Telegraph Company (AT&T),[5] die dortige Vermittlungsstelle war ein regional bedeutsamer Knoten. Beim ersten transkontinentalen Ferngespräch zwischen Washington und San Francisco im Jahr 1915 wurde der AT&T-Direktor über Denmark zugeschaltet, da er sich gerade zur Kur auf Jekyll Island befand.[8] In den 1920er-Jahren wurde im Ort eine John-Deere-Fabrik aufgebaut.
Um die Jahrtausendwende schrumpfte die Gemeinde und litt unter Geldproblemen.[5] In den 2010er-Jahren sorgte der schlechte Zustand der Wasserversorgung für Aufsehen: Neben der durch rostige Wasserrohre verursachten bräunlichen Färbung wurde auch die nicht zugelassene Chemikalie HaloSan im Trinkwasser gefunden. Der Bundesstaat hatte sie offenbar zehn Jahre lang in einem der vier Brunnen zugesetzt, um Bakterien zu bekämpfen, die das Wasser rötlich färbten. Der betreffende Brunnen wurde daraufhin nicht mehr angezapft.[9]
Die Stadtregierung von Denmark ist nach dem Mayor-Council-Government-System organisiert. Nachdem Schwarze in den 1960er-Jahren das Wahlrecht erhielten, sind auch die meisten Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitiker in Denmark schwarz.[5] Über 80 % der Stadtbevölkerung ist afroamerikanisch.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Frühling findet in der Stadt jährlich das Dogwood Festival (dt. etwa Hartriegelfest) statt.[5] Der Wasserturm von Denmark wurde von Jim Harrison, einem lokalen Künstler, mit Hartriegelblüten bemalt.[10]
Der Denmark-Olar School District 2 betreibt in Denmark jeweils eine Grund-, Mittel- und Oberschule.[14] Südöstlich der Stadt liegt der Campus der beiden privaten College (Voorhees College und Denmark Technical College). Neben den Büchereien der Hochschulen gibt es in Bamberg eine Zweigstelle der öffentlichen Bücherei (Aiken-Bamberg-Barnwell-Edgefield Regional Library).[15][16]
In der Umgebung von Denmark befinden sich die kleinen Orte Sweden und Finland sowie Norway im benachbarten Orangeburg County. Die Namen wurden meist von der Eisenbahn vergeben, da sie wohl gut zu Denmark passten.[4]
↑ abcdRoberta G. Boman: Railroad Gave Town Names. In: The Sumter Daily Item. Sumter 20. August 1981, S.6B (google.com [abgerufen am 5. Dezember 2020]).
↑ abcdefghRobert A. Pierce: Denmark. In: South Carolina Encyclopedia.University of South Carolina, Institute for Southern Studies, 15. September 2016, abgerufen am 7. Dezember 2020 (amerikanisches Englisch).
↑Acts and Joint Resolutions Passed by the Legislature - Session 1870 and 1871 [official]. In: Keowee Courier. Vol. 6, Nr.33. Keith, Hoyt & Co., Walhalla (South Carolina) 9. Juni 1871, S.4 (englisch, newspapers.com [abgerufen am 7. Dezember 2020]).
↑Kartenblatt Bamberg 1:48000, Edition 1919 der USGS