Dario Castello war der Sohn von Giovanni Battista Castello, der 1626 eine Anstellung als „piffaro“ beim Dogen bekam.
Er lebte in Venedig, wo er auch Priester war. Ab 1624 war er Geiger in der Kapelle des Markusdoms in Venedig.
Lediglich die Titelseiten der gedruckten Werke geben Auskunft. Hier wird er ab 1627 als Capo di Compagnia de Musici d’Instrumenti da fiato in Venetia (Leiter einer Gesellschaft von Blasmusikern) genannt und ab dem gleichen Jahr trug er den Titel „Don“. In der zweiten Sammlung wird er als Musico Della Serenissima Signoria di Venetia in S.Marco, & Capo di Compagnia de Instrumenti erwähnt.
Insgesamt sind 29 seiner Werke bekannt. Seine Musik ist erfinderisch, technisch anspruchsvoll und reich an Kontrasten. Affektvielfalt wird von der Oper auf die Instrumentalmusik übertragen, neu sind dort auch konsequent angebrachte Anweisungen für Tempo und Dynamik.[1] Ungewöhnlich viele Nachdrucke zeugen von der Beliebtheit Castellos, so beispielsweise 1658 beim Verleger Phalèse in Antwerpen, hier wurde er als già capo di istromenti da fiato (ehemaliger Leiter der Blasinstrumente) bezeichnet.
Werke
Sonate concertate in stil moderno a 2 & 3 voci, Libro primo, Venice, 1621
Sonate concertate in stil moderno per sonar nel Organo overo Clavicembalo con diversi Instrumenti. A 1., 2., 3. & 4. Voci. Libro secondo, Venice, 1629
Rodolfo Baroncini: Dario Castello e la formazione del musico a Venezia: nuovi documenti e nuove prospettive. In: Recercare. Band 29, 2017, S. 53–100; JSTOR:45471442.