In seiner Junioren-Laufbahn erreichte er als höchste Platzierungen in der ITF-Weltrangliste der unter 18-Jährigen Platz 23 im Einzel und 24 im Doppel im Jahre 2001 und gewann ein Turnier im Einzel (1999) sowie zwei im Doppel (2000).
Karriere
Köllerer wurde im Alter von 19 Jahren Profi und zweimal Österreichischer Meister im Einzel 2005 und 2007. Anfangs spielte er vorwiegend Turniere der ATP Challenger Tour. Sein erster großer internationaler Erfolg war das Erreichen des Viertelfinales des Grand Prix St. Pölten im Jahre 2004. Im Doppelbewerb von Kitzbühel erreichte er das Semifinale. Außerdem gewann er die Doppelbewerbe bei den Challenger-Turnieren von Tarragona, Karlsruhe, Genua und Cali. Im Jahr 2008 gewann er zwei Challenger-Turniere. Beim Turnier von Acapulco erreichte er 2009 als Qualifikant nach einem 1:6, 6:3 & 6:4-Sieg über den als Nummer eins gesetzten Argentinier David Nalbandian das Achtelfinale, wo er nach der Abwehr von zwei Matchbällen Alberto Martín in knapp drei Stunden mit 6:4, 5:7 und 7:6 (4) niederrang. Letztlich musste sich Köllerer jedoch dem Landsmann von Nalbandian, Martín Vassallo Argüello, in der Runde der letzten Acht mit 6:3, 7:6 (6) geschlagen geben. Beim Challenger von Rom schaffte er seinen ersten Saisonsieg. Nach diesem Erfolg erreichte er mit Position 85 in der Weltrangliste seine bis dahin beste Platzierung. Bei seinem ersten Antreten in Wimbledon verlor er in der ersten Runde gegen Simone Bolelli trotz 2:0-Satzführung noch 7:6 (3), 6:2, 5:7, 4:6, 4:6. Beim schwedischen Sandplatzturnier in Båstad erreichte er die zweite Runde, wo er sich dem Spanier Fernando Verdasco nach einem vergebenen Matchball mit 7:6 (1), 2:6, 5:7 geschlagen geben musste. Im August wurde er aus dem Davis-Cup-Team ausgeladen, nachdem er beim Tennisturnier vom Umag im Doppelbewerb seine Teamkollegen Jürgen Melzer und Julian Knowle während des Spiels ständig provoziert hatte.
Bei den US Open 2009 überstand er zum ersten Mal die erste Runde bei einem Grand Slam Turnier und scheiterte in der 3. Runde gegen den späteren Gewinner Juan Martín del Potro in vier Sätzen.
Im März 2010 gab Köllerer sein Davis-Cup-Debüt gegen die Slowakei, verlor jedoch beide Einzelpartien. Ebenfalls im März kam er sowohl beim Indian Wells Masters als auch beim Miami Masters in die zweite Runde. Bei den French Open brach Köllerer nach dem 1:6, 2:6, 1:6 gegen Teimuras Gabaschwili in Tränen aus und sein Management sprach von einem Burn-Out.[1] Nur eine Woche später, am 3. Juni 2010, wurde Köllerer während des Seitenwechsels des Bundesligaspiels zwischen TC Gleisdorf und dem UTC Strassburg nach einem Wortgefecht von seinem Gegenspieler Stefan Koubek gewürgt. Koubek wurde danach vom Schiedsrichter disqualifiziert.[2] Zwei Wochen später beim Challengerturnier von Reggio nell’Emilia verlor Köllerer im Halbfinale gegen Federico Delbonis, er sorgte aber erneut für Aufregung, da er in der ersten Runde seinen Gegner Júlio Silva rassistisch beleidigt haben soll.[3] Ende Juli 2010 wurde Daniel Köllerer beim Challenger-Turnier von Cordenons bei seinem Erstrundenmatch gegen Robin Haase disqualifiziert. Der Grund war, dass Köllerer während der Toilettenpause beim Satzwechsel Kontakt mit seinem Trainer Markus Egger hatte, was damals im Profitennis noch verboten war. Laut Köllerer hatte Egger jedoch nicht mehr als „Komm jetzt, weiter so“ gesagt.[4] Im September 2010 brach Köllerer sein Erstrundenmatch beim Challengerturnier von Stettin gegen Pablo Cuevas im dritten Satz ab, nachdem sein Gegner ihn angeblich mit dem Tennisschläger am Knie verletzt hatte. Die Videoaufzeichnung gab darüber nicht genügend Aufschluss.[5] Anfang November 2010 wurde Köllerer am Handgelenk operiert. Er gab sein Comeback im März 2011 beim Future-Turnier in Antalya, welches er ohne Satzverlust gewinnen konnte. Im April und Mai 2011 folgten zwei weitere Future-Titel in Italien und Tschechien. Es waren seine letzten Profititel.
Köllerer war auf der Tour als verbissener Kämpfer bis zum letzten Punkt bekannt. Er galt als Spezialist für Sandplätze. Ende 2006 ging er mit dem längsten in einem Wettkampf ausgetragenen Dreisatz-Match in Asunción, Paraguay, als Gewinner der 4:34 Stunden andauernden Partie gegen den Argentinier Martín Vassallo Argüello ins Guinness-Buch der Rekorde ein.
Kontroversen und lebenslange Sperre
Wegen seines Temperaments hatte Köllerer den Spitznamen „Crazy Dani“. Am 1. Oktober 2004 wurde er zum ersten Mal von der ATP gesperrt. Es folgten einige weitere Sperren und Disqualifizierungen.
Am 31. Mai 2011 gab das Professional Tennis Integrity Office bekannt, dass Daniel Köllerer nach fast zwei Jahre andauernden Untersuchungen aufgrund von Spielmanipulationen in drei Fällen lebenslang gesperrt wurde. Zudem wurde er zu einer Strafe von 100.000 US-Dollar verurteilt.[6] Am 23. März 2012, in der Berufungsverhandlung, wurde die Sperre durch den Internationalen Sportgerichtshof bestätigt, lediglich die Geldstrafe wurde erlassen.[7]