Er war Herausgeber zweier Zusammenstellungen von Werken von Karl Marx: eine Anthologie von Das Kapital (2010) und eine Sammlung von Texten zum historischen Materialismus (2012). Außerdem gab er klassisch gewordene Essays von Autoren wie Walter Benjamin, Karl Polanyi oder Jeremy Bentham heraus und brachte dazu viele eigene Übersetzungen heraus. Im Jahre 2011 war er Kurator der großen Hauptstadt-Ausstellung Walter Benjamin: Constellations. Kulturjournalistisch schreibt er oft für El Pais als Kritiker und Intellektueller.[3]
Sein Buch Sociofobia: El cambio político en la era de la utopía digital (2013) hatte eine große Publikumswirkung und wurde von der überregionalen spanischen Tageszeitung El País als eines der zehn „Bücher des Jahres“ herausgestellt.[4] Darin untersucht der Autor kritisch die Bedeutung sozialer Netzwerke und des Internets für politische Handlungsmöglichkeiten. Sein Ergebnis lautet, deren Effekt sei zersetzend und generiere eher eine verarmte als eine das Selbstbewusstsein steigernde soziale Realität, indem sie das Selbstvertrauen absenke, wie weit Hilfreiches von politischen Interventionen oder persönlichen Beziehungen zu erwarten sei.
Er hinterfragt zunächst den ideologischen Konsens hinsichtlich der Fähigkeit der Kommunikationstechnologien, positive soziale Dynamiken auszulösen. In einem zweiten Schritt zeigt seine Analyse der kapitalistischen Gesellschaft, dass sie ein System sei, das sich destruktiv auswirkt auf Gemeinschaftsbeziehungen und isolierte Bürger ins Zentrum politischer Rettungsversuche stelle. Konzepte wie der kritische Fachbegriff des „Cyberfetischismus“ stehen im Fokus dieses Denkansatzes.[5]
Mit seinem Buch Capitalismo canalla reist Rendueles durch die letzten Jahrhunderte der europäischen Kultur- und Sozialgeschichte und kommentiert versiert und prägnant wiederkehrende Erscheinungsformen des „Ungeists“ anhand von literarischen Darstellungen und Zitaten. Beispielsweise zitiert er die „Bienenfabel“ von Bernard Mandeville aus dem Jahr 1714 und weist das Fortleben solcher Phänomene bis in die Gegenwart nach. Anhand von Werken der Weltliteratur untersucht er unter anderem die Frage, wieso wir in der Erwerbsarbeitswelt „Formen der Unterordnung akzeptieren, die wir in jedem anderen Bereich unseres Lebens als abstoßend empfinden würden“.[6][7]
In seinem Buch Los bienes comunes. ¿Oportunidad o espejismo? (2016), das noch nicht auf Deutsch vorliegt, befasst er sich mit der Frage, ob Gemeingüter, wie sie beispielsweise auch die Wikipedia darstellt, Opportunität oder „trügerische Spiegelung“ bedeuten könnten.