Vogell war eines von zehn Kindern des zweiten Bürgermeisters von Celle, Justizrat Friedrich (Samuel Ernst) Vogell (1774–1853)[1]. Über den Bruder seines Großvaters schrieb Pastor Otto Rautenberg (Lauenau) 1954: „Der geistig hervorragendste war wohl Christian Adolf, in der Familie als Onkel Christel bekannt. Künstlerisch begabt widmete er sich der Baumeisterlaufbahn und starb am 25. Januar 1865 als Oberhofbaumeister in Hannover. In meinem Besitz ist der Gipsabdruck seines feinen Kopfes auf seinem Grabdenkmal auf dem Friedhof am Klagesmarkte und Zeichnungen aus seiner italienischen Reise.“
Seine Ausbildung bestand aus „Studien in der Baukunst“ in Hannover, die er auf ausgedehnten Reisen und in einem längeren Italienaufenthalt erweiterte.[3] 1826 trat er als Hofbauconducteur in den Dienst der königlich hannoverschen Bauverwaltung.[3]. 1845 erfolgte unter Georg Ludwig Friedrich Laves seine Beförderung zum Hofbaumeister.[3] Ab 1858 stand er der Landbauinspektion Hannover II vor[4] und erhielt dazu 1860 den Titel Oberlandbaumeister.[3]
Vogell war auch als Grafiker und Kunstschriftsteller tätig. Um 1840 schuf er den kolorierten Stahlstich vom Haus der Väter, das von 1620/1621 bis 1852 in der Leinstraße in Hannover stand.[1] 1845 erschienen mehrere seiner Radierungen in den von ihm herausgegeben Kunst-Arbeiten aus Niedersachsens Vorzeit.[3][5]
Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biografie, Band 2, Im Alten Königreich Hannover 1814–1866. Sponholtz, Hannover 1914, S. 587.
Arnold Nöldeke: Artilleriekaserne am Steintor. In: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover. Band 1, Heft 2, Teil 1, Hannover 1932. (als Nachdruck: Wenner, Osnabrück 1979, ISBN 3-87898-151-1, S. 387 f.)
Helmut Plath: Hannover im Bild der Jahrhunderte. 3., erweiterte und verbesserte Auflage. Madsack, Hannover 1966, S. 37, S. 106.
Lars U. Scholl: Ingenieure in der Frühindustrialisierung. Staatliche und private Techniker im Königreich Hannover und an der Ruhr (1815–1873) (= Studien zu Naturwissenschaft, Technik und Wirtschaft im neunzehnten Jahrhundert, Band 10). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1978, ISBN 3-525-42209-1, S. 262. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
Jan Volker Wilhelm: Das Baugeschäft und die Stadt. Stadtplanung, Grundstücksgeschäfte und Bautätigkeit in Göttingen 1861–1924. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 3-525-85425-0, S. 31. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
↑ abcdefghiNachruf in der Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover, 12. Jahrgang 1868, Heft 4, Sp. 525 f. (vergleiche Literatur)
↑Lars Ulrich Scholl: Ingenieure in der Frühindustrialisierung. Staatliche und private Techniker im Königreich Hannover und an der Ruhr (1815–1873) (= Studien zu Naturwissenschaft, Technik und Wirtschaft im neunzehnten Jahrhundert, Band 10). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1978, ISBN 3-525-42209-1, S. 262.
↑Kunst-Arbeiten aus Niedersachsens Vorzeit, 3 Hefte. Schrader, Hannover 1845. (Neuauflagen 1859 und 1856)
↑Jan Volker Wilhelm: Das Baugeschäft und die Stadt. Stadtplanung, Grundstücksgeschäfte und Bautätigkeit in Göttingen 1861–1924. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 3-525-85425-0, S. 31.
↑Alfred Oberdiek: Göttinger Universitätsbauten. Die Baugeschichte der Georg-August-Universität. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Verlag Göttinger Tageblatt, Göttingen 2002, ISBN 3-924781-46-X, S. 55.
↑Volker Zimmermann: „Eine Medicinische Facultät in Flor bringen“. Zur Geschichte der Medizinischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2009, ISBN 978-3-940344-98-4, S. 41 f. (Digitalisat auf core.ac.uk, abgerufen am 16. April 2023)
↑ abEmanuel Hübner: Himmlisches Haus und Ernst-August-Hospital. Die Geschichte der Gebäude des Theologischen Stifts. In: Bernd Schröder, Heiko Woijtkowiak (Hrsg.): Stiftsgeschichte(n). 250 Jahre Theologisches Stift der Universität Göttingen (1765–2015). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-57037-1, S. 369–380.